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CBASP

"Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy" - spezifische Psychotherapie für chronische Depressionen

Hinter dem sperrigen Begriff "Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy" (CBASP) verbirgt sich eine der interessantesten Entwicklungen der kognitiven Verhaltenstherapie der letzten Jahre. Der Ansatz integriert in innovativer Weise behaviorale, kognitive, psychodynamische sowie interpersonelle Strategien.

Das CBASP setzt direkt an der spezifischen Problematik chronischer Depressionen an, worunter McCullough ein präoperatorisches Denken und eine Entkoppelung der Wahrnehmung des Betroffenen von seiner Umwelt versteht.

Als Ziele werden daher 

  1. das Erkennen der Konsequenzen des eigenen Verhaltens, 
  2. der Erwerb von authentischer Empathie, 
  3. das Erlernen von sozialen Problemlöse-Fertigkeiten und Bewältigungsstrategien sowie 
  4. ein interpersoneller Heilungsprozess bzgl. früherer Traumata definiert.

Die Schwerpunkte der CBASP-Therapie liegen zum einen in einer spezifischen Strategie, der Situationsanalyse und einem sich daran anschließenden Verhaltenstraining, zum anderen in interpersonellen Strategien zur Gestaltung der therapeutischen Beziehung.

Anhand der Situationsanalyse lernt der Patient eine kausale Beziehung zwischen seinen Verhaltens- und Denkmustern und den jeweiligen Konsequenzen herzustellen. Die interpersonellen Strategien ermöglichen eine auf die Bedürfnisse chronisch Depressiver adaptierte Rolle des Therapeuten. Dazu gehört, dem Patienten zu helfen zwischen altvertrauten dysfunktionalen Beziehungsmustern und dem Verhalten des Therapeuten oder anderer Personen zu unterscheiden.

Darüber hinaus wird der Therapeut angeleitet, sich in einer bewussten Weise ganz persönlich beim Patienten einzubringen, damit der Patient seine eigene destruktive Entwicklungsgeschichte erkennen und revidieren kann.

In den USA wird dem CBASP aufgrund des bereits erfolgten Wirksamkeitsnachweises große Bedeutung in der Behandlung chronisch depressiver Patienten zugeschrieben. Auch im deutschsprachigen Raum gewinnt diese spezifische integrative Therapie zunehmend an Aufmerksamkeit.