Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Ziel der Untersuchung

Angst ist ein normales Gefühl und ein natürlicher Schutzmechanismus. Angstreaktionen schützen uns im Alltag vor Gefahren, indem sie uns schnell und zuverlässig warnen. Bei manchen Menschen treten Angstreaktionen allerdings in Situationen auf, in denen objektiv keine Gefahr besteht. Ohne zu wissen, warum, entwickeln diese Menschen Ängste. Diese können dazu führen, dass der Alltag erheblich beeinträchtigt ist, die Arbeitsfähigkeit nachlässt oder bestimmte Tätigkeiten oder Situationen zunehmend vermieden werden, wie z. B. vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen oder eine fremde Person nach dem Weg zu fragen. Wenn Sie derartige Ängste über längere Zeit verspüren oder das Gefühl haben, diese nicht mehr bewältigen zu können und/oder diese stärker und häufiger werden, könnte bei Ihnen eine Soziale Phobie vorliegen.

Die Soziale Phobie ist eine häufige und belastende psychische Erkrankung. Zahlreiche psychologische, physiologische und neurobiologische Faktoren spielen eine wesentliche Rolle bei ihrer Entstehung, Aufrechterhaltung und Behandlung. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie soll untersucht werden, welche Mechanismen dazu beitragen, dass eine Soziale Phobie entsteht und Patient*innen mit Sozialer Phobie in unterschiedlicher Weise auf eine Psychotherapie ansprechen. Die Ergebnisse können wesentlich dabei helfen, die Behandlung der Sozialen Phobie und anderen Angsterkrankungen zu verbessern.

Ablauf der Untersuchung

Die Untersuchung findet in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg statt. An insgesamt vier bis sechs Untersuchungsterminen werden verschiedene psychologische, physiologische, neurobiologische (z. B. bestimmte Mechanismen, die die Funktion von Genen beeinflussen), neuroendokrine und immunologische Daten erhoben und hinsichtlich ihrer Veränderlichkeit durch eine Psychotherapie untersucht.

Im Rahmen der Studie erhalten Sie eine Kognitive Verhaltenstherapie mit Exposition, die den klinischen Standard zur Behandlung der Sozialen Phobie darstellt. Zentraler Bestandteil ist dabei die Konfrontation mit angstauslösenden Situationen („Expositionen“), welche im Rahmen unserer Studie in Virtueller Realität (VR) stattfindet. Die Therapie umfasst zwölf Sitzungen über einen Zeitraum von zwölf Wochen. Die Hälfte der Patient*innen wird die Therapie direkt im Anschluss an den Einschluss in die Studie erhalten, die zweite Hälfte wird mit der Therapie nach einer Wartezeit von ca. zwölf Wochen beginnen.

Teilnahmevoraussetzungen

• Bei Ihnen besteht der Verdacht auf eine Soziale Phobie oder bei Ihnen wurde bereits eine Soziale Phobie diagnostiziert
• Sie sind zwischen 18 und 65 Jahren alt
• Sie befinden sich aktuell nicht in Psychotherapie
• Sie leiden nicht an einer bipolaren oder psychotischen Erkrankung
• Sie leiden an keiner schweren neurologischen, internistischen oder anderen körperlichen Erkrankung
• Sie sprechen und lesen fließend Deutsch
• Sie sind mitteleuropäischer Herkunft
• Sie sind nicht substanzabhängig
• Sie haben keine eingeschränkte 3D-Wahrnehmung
• Sie sind nicht schwanger

Anmeldung und Information

Studienleitung
PD Dr. M. Schiele, Leitende Psychologin
Univ.-Prof. Dr. Dr. K. Domschke, Ärztliche Direktorin

Team
M. Basters, Psychol. Psychotherapeutin
T. Fleisch, Psychol. Psychotherapeut
N. Czernin, Psychologin
P. Seuling, Psychologe

Ansprechpartner*innen
N. Czernin, Psychologin
P. Seuling, Psychologe

Bei Interesse gelangen Sie über den folgenden Link zum Onlinescreening, mit dem wir abklären können, ob Sie die Teilnahmebedingungen erfüllen: https://stuz-redcap.ukl.uni-freiburg.de/surveys/?s=C34H9DY4NCRTEAAC

Für diese Studie werden auch gesunde Kontrollproband*innen gesucht: https://stuz-redcap.ukl.uni-freiburg.de/surveys/?s=CJPE9D3CAPKPX4DK

Alle erhobenen Daten unterliegen den geltenden Datenschutzbestimmungen.