Research group Schramm
Psychotherapy Research in PsychiatryStudie Arbeitsstress & Depression
Ein interpersonelles Gruppenprogramm für depressive Menschen mit Arbeitsstress (IPT-Work) versus supportive Psychotherapie
Projekt: Ab Januar 2025 startet am Universitätsklinikum Freiburg eine Studie, die neue Behandlungsmöglichkeiten für arbeitsgestresste, depressive Menschen untersucht. Dabei wird die Wirksamkeit einer interpersonellen, arbeitsbezogenen Gruppentherapie (IPT-Work) mit einer supportiven, unterstützenden Behandlung verglichen. Beide Gruppentherapien basieren auf wirksamen psychotherapeutischen Ansätzen zur Depressionsbehandlung.
Ablauf: Die Teilnehmenden werden zufällig einer der beiden Gruppenbehandlungen zugeteilt. Im Vorfeld sowie nach Abschluss der Therapie findet eine ausführliche diagnostische Untersuchung statt. Bereits verordnete Medikation kann beibehalten werden, eine laufende Psychotherapie müsste vorübergehend unterbrochen werden.
Die Gruppenprogramme: Beide Gruppenprogramme umfassen zehn Sitzungen à 1,5 Stunden über acht Wochen und finden unter Leitung einer Psychotherapeut*in in Gruppen mit 4-6 Teilnehmenden am Universitätsklinikum statt.
Die Interpersonelle Gruppenpsychotherapie (IPT-Work) ist ein Verfahren, das speziell für die Behandlung von Depressionen am Arbeitsplatz entwickelt wurde. Die IPT geht davon aus, dass es für die Entwicklung einer Depression zwar verschiedene Gründe geben kann (z.B. Stressereignisse, genetische Veranlagung, Verlusterlebnis), die Depression aber immer das zwischenmenschliche Umfeld und unsere soziale Rollen betrifft. So können belastende Ereignisse oder Bedingungen bei der Arbeit zum Auftreten depressiver Symptome führen, und umgekehrt können Depressionen zu weiteren (zwischenmenschlichen) Problemen am Arbeitsplatz führen. Zwischenmenschliche Themen (wie z. B. Konflikte oder mangelnde soziale Unterstützung) und Veränderungen in der Arbeitsrolle stehen im Mittelpunkt der IPT-Work. Im Laufe des Gruppenprogramms erlernen die Patient*innen, wie sie sich bei der Arbeit erfolgreich verständigen, durchsetzen und abgrenzen können, sich Unterstützung holen, mehr für sich sorgen und auf einen Ausgleich in der Freizeit und Pausen achten können.
Die supportive Therapie ist ein unterstützender und auf das Gefühlserleben bezogener Behandlungsansatz. In der Therapie werden die bei den Patient*innen vorhandenen Stärken gefördert sowie durch Sprechen über die mit schwierigen Arbeits- und Lebenssituationen verbundenen Gefühle der Umgang damit erleichtert. Auf diese Weise lernen die Patient*innen, schwierige Situationen am Arbeitsplatz besser zu bewältigen.
Teilnahmevoraussetzungen: Sie können teilnehmen, wenn sie mindestens 18 Jahre alt sind, aktuell unter einer Depression im Rahmen von Arbeitsstress leiden, derzeit keinen Renten- oder Reha-Antrag gestellt haben und über gute Deutschkenntnisse verfügen.