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(07.03.2025) Kleinteile wie Knopfbatterien, Taschentuchfetzen oder Erdnüsse können für Säuglinge und Kleinkinder zur Gefahr werden. Was ist zu beachten?

Wenn Kinder die Welt erkunden, dann mit allen Sinnen – auch mit dem Mund. Dieses Verhalten ist normal und in der Regel harmlos. „Doch ein Problem kann dann entstehen, wenn das Kind den Fremdkörper aus Versehen verschluckt und in die Speiseröhre bekommt, oder aspiriert und in die Luftröhre bekommt.“, sagt PD Dr. Ulrike Teufel-Schäfer, Leitende Oberärztin der Sektion Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Freiburg. 

Aspiration von Fremdkörpern: 

Symptome für Fremdkörper in der Luftröhre sind zum Beispiel ein plötzlicher Hustenanfall oder Atemnot nach dem Spielen mit Gegenständen oder dem Verzehr beispielsweise von Nüssen. Hier sollte eine umgehende ärztliche Vorstellung erfolgen und je nach Symptomatik beim Kinder gegebenenfalls auch der Rettungsdienst gerufen werden. 

So handeln Sie im Ernstfall richtig

• Bewahren Sie Ruhe

• Bringen Sie Ihr Kind gegebenenfalls aus einer Gefahrensituation

• Wählen sie den Rettungsdienst 112 – im Idealfall sollte das eine zweite Person übernehmen

• Leisten Sie Erste Hilfe

Erste Hilfe bei Kindern über einem Jahr:

• Legen Sie das Kind über Ihre Oberschenkel auf den Bauch 

• Klopfen Sie 5 Mal mit der offenen Hand zwischen seine Schulterblätter und streichen nach oben aus. Halten Sie dabei den Kopf des Kindes mit einer Hand. Im Idealfall sollte sich danach der Fremdkörper gelöst haben

• Sollte das Klopfen zwischen die Schulterblätter nicht geholfen haben, wenden Sie den Heimlich-Griff an. Gehen Sie dabei hinter dem Kind auf die Knie und führen Sie beide Arme unter seinen Armen durch. Ballen Sie eine Faust, setzen diese unter dem Brustbein an und verstärken diese mit der anderen Hand. Dann ziehen Sie Ihre Faust langsam nach oben

Erste Hilfe bei einem Baby beziehungsweise Säugling unter einem Jahr: 

• Legen Sie das Baby bäuchlings mit dem Kopf in Richtung Hand auf einen Arm, dabei sollte der Kopf der tiefste Punkt sein und gehalten werden

• Klopfen Sie vorsichtig 5 Mal mit dem Handballen zwischen die Schulterblätter

• Ist der Versuch erfolglos geblieben, drehen Sie das Kind auf Ihrem Arm um und drücken 5 Mal mit 2 Fingern das Brustbein

• Sollte auch das erfolgslos bleiben, wird das Kind wieder auf den Bauch gedreht und 5 Mal auf den Rücken geklopft

• Widerholen Sie diese Schritte im Wechsel solange, bis der Rettungsdienst eintrifft

Verschluckte Fremdkörper:

Typische Symptome für verschluckte Fremdkörper sind vermehrtes Speicheln, Schluckbeschwerden, Essverweigerung oder wiederkehrendes Erbrechen. Allerdings können die Symptome auch unspezifisch sein oder in seltenen Fällen völlig fehlen. Daher sollte beim Verdacht auf einen verschluckten Fremdkörper immer eine ärztliche Vorstellung erfolgen. Die Art des verschluckten Fremdkörpers und die Lage im Magen-Darm-Trakt sind entscheidend für das weitere Vorgehen. Zum Beispiel kann bei einer Münze im Magen zunächst über die nächsten Tage geschaut werden, ob diese über den normalen Weg den Körper verlässt. Bei spitzen Gegenständen dagegen erfolgt eine endoskopische Bergung, wenn sich der Fremdkörper noch in der Speiseröhre oder im Magen befindet. Ein Notfall ist die Knopfzellbatterie in der Speiseröhre. Da selbst bei „eigentlich leeren“ Batterien noch ein ausreichender Reststrom vorhanden ist und es schnell zu ausgeprägten Schäden kommt. Hier ist eine umgehende Vorstellung erforderlich. 

Gefahren vorbeugen und Unfälle vermeiden

Damit Kinder sich erst gar nicht erst an gefährlichen Gegenständen verschlucken können, „sollten Sie mögliche Gefahrenquellen vermeiden“, sagt Teufel-Schäfer. Vorbeugen ist der beste Schutz: Lassen Sie zum Beispiel potentiell gefährliche Gegenstände wie Haushaltsreiniger, Batterien oder Knabbersachen wie Erdnüsse, Trauben oder ähnliche Gegenstände nicht in der Reichweite von Kindern stehen. Ebenso sollten kleine Kinder nicht mit Murmeln oder Perlen spielen. Wenn Ihr Kind einen Fremdkörper verschluckt hat, nehmen Sie ärztlichen Kontakt auf und lassen Sie es bitte nicht mehr essen und trinken bis klar ist, ob eventuell ein Eingriff erforderlich ist. 

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