Mit Antikörpern gegen die drohende Amputation
Chronische Immundefizienz(07.01.2025) Dank der schnellen Hilfe durch das Universitätsklinikum Freiburg konnte einer Patientin mit einer seltenen Immunerkrankung im Türkeiurlaub geholfen und eine Beinamputation verhindert werden.
Die 41-jährige Fatma B.* leidet an der seltenen Immunerkrankung NFkB1-Defizienz, die ihr Immunsystem schwächt und Autoimmunreaktionen auslöst. Seit Jahren wird sie von Professor Dr. Bodo Grimbacher vom am Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI) des Universitätsklinikums Freiburg betreut. Dort erhält sie regelmäßig lebenswichtige Infusionen. „Unsere Patient*innen sind oft auf ein sensibles Zusammenspiel von Therapien angewiesen. Jede Unterbrechung kann lebensbedrohlich sein“, erklärt der Experte.
Eine Infusion und die Gabe von Antikörpern retteten das Bein von Fatma B., die an einer seltenen Immunerkrankung leidet. ©iStock
Per Ferndiagnose wurde das Bein in der Türkei behandelt
Über Weihnachten reist Fatma B. in die Türkei, um ihre Familie zu besuchen. Kurz vor der Rückreise entwickeln sich an ihrem Bein offene Wunden, die sich innerhalb eines Tages dramatisch ausbreiten. Die türkischen Ärzte sind ratlos und eine Amputation droht. In ihrer Verzweiflung kontaktiert Fatma B. die ehrenamtliche Dolmetscherin aus Deutschland Sofi K., die ihr schon in der Vergangenheit geholfen hat. Diese informiert sofort Prof. Grimbacher, der eine Spritze mit dem Antikörper anti-TNF und die mittlerweile überfällige reguläre Infusion anordnet. „Zeit ist hier der entscheidende Faktor“, betont er. „Wir mussten schnell handeln, um das Bein zu retten.“
Die Therapie zeigt schon am nächsten Tag Wirkung
Die Dolmetscherin organisiert in Deutschland die Infusion und fliegt persönlich in die Türkei, um die Medikamente schnellstmöglich ins Krankenhaus zu bringen. Die Therapie zeigt schon am nächsten Tag Wirkung, und die Ausbreitung der Wunde stoppt. Noch mehrere Wochen muss Fatma B. im Krankenhaus bleiben, bis sie stark genug für den Transport ist. Gemeinsam mit dem Team des CCI organisiert die Dolmetscherin Sofi K. die Rückreise von Fatma B. nach Freiburg. Eine Pflegekraft begleitet sie, und PROimmun e.V. übernimmt die Kosten für einen Teil des Transports.
Durch die Behandlung wurde das Bein der Patientin gerettet
Zurück in Freiburg wird Fatma B. direkt im Universitätsklinikum Freiburg aufgenommen und zwei Wochen stationär behandelt. Ihr Bein wird gerettet, und die intensive Betreuung gibt ihr Sicherheit. „Ich bin den Ärzt*innen und Helfer*innen unendlich dankbar“, sagt sie später. Obwohl sie weiterhin mit gesundheitlichen Einschränkungen lebt, schöpft sie Hoffnung. Heute konzentriert sie sich auf ihre Genesung und freut sich auf weitere Treffen mit ihrer Familie – unter der Bedingung, dass sie ihre Medikamente stets dabeihat.
*Name geändert
Weitere interessante Artikel
Universitätsklinikum Freiburg
Zentrale InformationTelefon: 0761 270-0
info@uniklinik-freiburg.de
Unternehmenskommunikation
Breisacher Straße 15379110 Freiburg
Telefon: 0761 270-84830
kommunikation@uniklinik-freiburg.de