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Krebsdiagnostik noch präziser, schneller und komfortabler

Nuklearmedizin

(02.02.2018)  Das Stadium und das biologische Verhalten bösartiger Tumore lassen sich mit einer PET-CT-Bildgebung optimal bestimmen. Das bundesweit modernste Gerät ist nun am Universitätsklinikum Freiburg in Betrieb. Bei geringster Patienten-Belastung liefert es sehr detaillierte Aufnahmen.

Bei Patientinnen und Patienten mit Krebs wird häufig eine sogenannte PET/CT-Untersuchung durchgeführt. Mithilfe der Aufnahmen kann erkranktes Gewebe exakt lokalisiert sowie das Stadium und das biologische Verhalten der Erkrankung besser bestimmt werden. Das modernste Gerät seiner Art in Deutschland ist nun an der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Freiburg im Einsatz. Es ermöglicht den Ärzten durch eine volldigitale Technik Untersuchungen mit hoher räumlicher Detailgenauigkeit bei geringster Belastung für den Patienten. „Mit dem neuen Gerät erreichen wir eine höhere Bildauflösung und können gleichzeitig die Untersuchungsdauer beziehungsweise die Strahlenexposition mehr als halbieren“, sagt Prof. Dr. Dr. Philipp T. Meyer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Freiburg.

Mit dem neuen PET/CT-Gerät untersucht Prof. Dr. Dr. Philipp T. Meyer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, gemeinsam mit einer Medizinisch-Technischen Radiologieassistentin einen Patienten. © Universitätsklinikum Freiburg

Hierauf basierend lassen sich individuell angepasste Behandlungspläne festlegen und deren Wirksamkeit im Verlauf kontrollieren. Die kompakte Bauweise des Scanners „Vereos Digital PET/CT“ der Firma Philips mit weiter Geräteöffnung vermindert das Engegefühl, so dass auch Patienten mit Platzangst untersucht werden können. Zu einer entspannten Untersuchungsatmosphäre tragen ferner spezielle Lichteffekte und Projektionen auf der Wand des Untersuchungsraums bei.

Das neues Gerät bietet optimierte Diagnostik, verbesserten Patientenkomfort und geringere Strahlenexposition. Der Körper wird bei der PET in etwa einer Strahlungsmenge ausgesetzt, die der jährlichen natürlichen Strahlenexposition entspricht. „Angesichts des hohen diagnostischen Nutzens ist dies als unbedenklich anzusehen und beispielsweise für Verlaufskontrollen und bei der Untersuchung von Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung“, sagt Prof. Meyer.

Bei einer PET werden Stoffwechselvorgänge und Signalwege im Körper sichtbar gemacht, die bei Tumoren und anderen Krankheiten bereits im Frühstadium verändert sind. Diese „funktionelle“ oder „molekulare“ Bildgebung wird durch die CT ergänzt, bei der Röntgenstrahlen Organ- und Knochenstrukturen in hoher Auflösung darstellen. Mithilfe der übereinandergelegten Aufnahmen aus beiden bildgebenden Verfahren, einer sogenannten Bildfusion, entsteht eine dreidimensionale Landkarte des Körpers, auf der erkranktes Gewebe wie leuchtende Punkte auftaucht.

Die kompakte Gerätebauweise und eine von den Patienten wählbare Lichtinstallation sorgt für eine beruhigende Atmosphäre. © Universitätsklinikum Freiburg

Ärzte können so Operationen sowie Chemo- oder Strahlentherapie individualisiert planen. „Ziel ist es eine personalisierte, für den Patienten optimale Therapie mit geringsten Nebenwirkungen zu finden“, sagt Prof. Meyer. Nur etwa 15 Minuten dauern die hochaufgelösten Ganzkörperaufnahmen aus dem Scanner.

Nur etwa 15 Minuten dauern die hochaufgelösten Ganzkörperaufnahmen aus dem Scanner

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Untersuchung ist die Ganzkörperdiagnostik mit PET und CT. „Weil wir zwei Untersuchungen gleichzeitig durchführen, ersparen wir den Patienten die Zeit und Wege von Doppeluntersuchungen. Auch die Behandler erhalten die Resultate schneller. Zudem zeigen viele Studien, dass die kombinierte Untersuchung genauer und hilfreicher ist als die Summe der einzelnen Untersuchungen“, sagt Prof. Meyer.

Der Scanner ist etwa 500 Kilogramm leichter als herkömmliche Systeme. Ohne den Tisch misst das Gerät nur 1,30 Meter und wurde in ein deutlich kürzeres und kompakteres System zusammengefasst. Anstatt zweier Öffnungsringe für CT und PET gibt es im aktuellen Scanner nur noch einen Ring.

Neben onkologischen Fragestellungen wird die PET/CT-Untersuchung auch bei anderen, beispielsweise rheumatologischen, kardiologischen und vor allen neurologischen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt.

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