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150. Geburtstag des Entdeckers der Blutgruppen

Transfusionsmedizin

(12.06.2018)  Seine Entdeckung gehört zu den Meilensteinen der Medizin: Karl Landsteiner beschrieb als erster das Blutgruppen-System AB0. Am 14. Juni wäre er 150 Jahr alt geworden. Auch heute ist die Blutspende essentiell für die Versorgung von Patienten.  

A, B, AB, 0: Das sind die vier zentralen Blutgruppen bei Menschen. Dieses System erkannte der österreichisch-US-amerikanische Arzt Karl Landsteiner Anfang des 20. Jahrhunderts. Damit wurden Bluttransfusionen nach schwerem Blutverlust erstmals relativ sicher möglich. Am 14. Juni 2018 wäre der Nobelpreisträger 150 Jahre alt geworden.

Mit einer einzelnen Blutspende kann bis zu drei Patienten geholfen werden. Foto: Britt Schilling / Universitätsklinikum Freiburg

Freiwillige Blutspende weiterhin essentiell

Seit einigen Jahren wird an Landsteiners Geburtstag der Weltblutspendetag begangen. Der soll daran erinnern, dass die Patientenversorgung auch heute noch auf Blutspenden Freiwilliger angewiesen ist. „Wichtig für alle: Ist man gesund und erfüllt die Voraussetzungen, mindestens 50 Kilogramm Körpergewicht und ein Mindestalter von 18 Jahren, spricht nichts gegen eine Blutspende“, sagt Dr. Markus Umhau, Leitender Arzt der Transfusionsmedizin und Ärztlicher Leiter der Blutspendezentrale am Universitätsklinikum Freiburg. Er selbst ist seit 36 Jahren überzeugter Blutspender.

Die Blutspende ist deshalb so wichtig, weil es keine Möglichkeit gibt, das Blut künstlich herzustellen oder von Tieren zu gewinnen und aufzubereiten. Also bleibt nur die Möglichkeit der Spende von Mensch zu Mensch, um Patienten bei schweren Operationen oder Krankheiten lebensrettend zu unterstützen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums werden für die Zeit der Blutspende sogar während der Arbeitszeit freigestellt, damit sie in Ruhe spenden können und danach noch Zeit haben, sich zu regenerieren.  

Was man beachten muss

„Am Tag der Blutspende müssen Sie nichts Besonderes beachten. Essen wie gewohnt, möglichst nicht zu fettig. Wichtig ist, dass Sie viel trinken, sich fit fühlen und keinen Infekt haben oder sonstige Gründe für eine Ablehnung als Spender vorliegen“, erklärt Dr. Umhau.

Frauen dürfen alle drei Monate spenden, Männer alle zwei. Aktuell kann das Universitätsklinikum Freiburg sich nahezu selbst mit Blut versorgen, eng wird es hin und wieder bei der Blutgruppe 0 Rhesus negativ und wenn eine Krankheitswelle auftritt, wie zum Beispiel die Grippewelle. Nachschub muss dann bei anderen Blutbanken besorgt werden.

Das Universitätsklinikum verbraucht im Jahr ungefähr 32.000 Erythrozytenkonzentrate, also die gewonnenen roten Blutkörperchen. Das sind fast 90 Konzentrate – Tag für Tag. Die dafür notwendigen 32.000 Blutspenden leisten derzeit rund 16.000 Freiwillige.

Weiterverarbeitung und Lagerung

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Sobald dem Spender 500 Milliliter Blut entnommen wurden, wird es mittels einer Zentrifuge getrennt. Nach 40 Minuten in der Zentrifuge wird die Konserve in ein Gerät gesteckt, welches das Blutplasma und die Erythrozyten auftrennt und dann in zwei verschiedene Konservenbeutel presst.

Übrig bleibt etwas Flüssigkeit, in der sich neben Blutplasma und Erythrozyten auch die Blutplättchen, Thrombozyten genannt, befinden. Diese werden noch einmal separat weiterverarbeitet. Die Erythrozytenkonzentrate sind 49 Tage haltbar und die Blutplättchen vier Tage. Das Plasma wird schockgefroren bei minus 60 Grad, wo es aus Quarantänevorschriften vier Monate bleiben muss. Die Haltbarkeit ist dann für 24 Monate gewährleistet.

Beliebte Abwechslung

„Besonders beliebt sind die verschiedenen Aktionen, welche die Blutspendezentrale des Universitätsklinikums veranstaltet, um neue Blutspender zu gewinnen und um Spendern eine Abwechslung zu bieten“, sagt Dr. Umhau. Alle Aktionen der Blutspendezentrale finden Sie auch unter: www.blutspende-uniklinik.de.

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