Universitäts-Notfallzentrum

Das Universitäts Notfallzentrum (UNZ) behandelt aktuell circa 50.000 Patienten pro Jahr und ist damit eines der größten Notfallzentren unserer Region. Ein fester Stamm von Mitarbeitern verschiedener medizinischer Disziplinen garantiert unseren hohen Behandlungsstandard und ist gleichermaßen Basis einer soliden Ausbildungsphilosophie.

Das Spektrum unserer medizinischen Tätigkeiten erstreckt sich von der Akutversorgung schwerstverletzter oder -erkrankter Patienten in einem unserer vier Schockraumplätze. Es stehen hier alle Möglichkeiten der modernen Notfall- und Intensivmedizin zur Verfügung. Darüber hinaus sind die stationäre Betreuung von Patienten in unserer Kurzliegerstation sowie die Versorgung ambulanter Patienten ähnlich der hausärztlichen Tätigkeit Teil unserer täglichen Arbeit.

Unsere Weiterbildungsbefugnis nach Weiterbildungsordnung 2020 erstreckt sich über 36 Monate für die Facharztweiterbildung Innere Medizin, davon für 6 Monate Intensivmedizin und 6 Monate Notfallaufnahme. Darüber hinaus besteht die vollständige Befugnis (24 Monate) zur Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung "Klinische Akut- und Notfallmedizin" sowie 6 Monate Weiterbildungsbefugnis für die Zusatzweiterbildung Intensivmedizin. Zudem stehen wir in ständiger Kooperation mit anderen Krankenhäusern und Fachabteilungen der Uniklinik zum Austausch von Ärzten in Weiterbildung im Rotationssystem. Gerne stimmen wir mit Ihnen ein individuelles Ausbildungskonzept ab.

Als weiteren Pfeiler der Patientenversorgung sowie unseres Ausbildungskonzeptes werden die luft- und bodengebundenen Rettungsmittel aus den Reihen des UNZ mitbesetzt. Hierzu gehören neben dem Intensivtransportwagen (ITW) des Intensivtransports Baden-Württemberg sowie dem Notarzteinsatzfahrzeug der Uniklinik (NEF) auch der Rettungshubschrauber (RTH) Christoph 54.

Als Voraussetzung für eine Weiterbildungsstelle im Universitäts-Notfallzentrum (UNZ) gilt eine zweijährige Berufserfahrung, bestenfalls in einem Fach mit unmittelbarer Patientenversorgung. Hiervon sollte vorzugsweise mindestens ein Jahr im Fachbereich Innere Medizin absolviert worden sein. Im dritten Weiterbildungsjahr findet dann zunächst die Einarbeitung im konservativen Bereich des UNZ statt. Während dieser Zeit ist es Ziel, die notfall- und intensivmedizinischen Maßnahmen im Bereich der konservativen Notfallmedizin mit den jeweiligen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zu erlernen. Im Anschluss ist die erste Rotation für 6-12 Monate angedacht. Diese kann innerhalb des Universitätsklinikums oder auch in einem externen Haus erfolgen. Auch eine Rotation in die Intensivmedizin ist zu diesem Zeitpunkt bereits möglich (diese jedoch für die Dauer von insgesamt 12 Monaten). Wieder zurück in der Notaufnahme beginnt nun die Vorbereitung auf die R-Dienste. Der sog. R- Dienst ist der Facharztdienst, in welchem man die Schockraumversorgung übernimmt und verantwortlich für die Koordination der jeweiligen Schicht ist. In den kommenden 6-12 Monaten soll eine Einführung in das Schockraummanagement erfolgen. Zusätzliche Weiterbildungen wie ein ERC ALS-Provider-Kurs oder ein Notfallsonographiekurs/Echokardiographie können belegt werden. Ist noch eine weitere Rotation notwendig bzw. besteht noch ein weiterer Ausbildungswunsch um den vollumfänglichen Einsatz im UNZ zu erlernen, ist eine erneute Rotation im 5. Jahr möglich. Am Ende des 5. Jahres ist die Durchführung der R-Dienste mit eigenständiger Betreuung der Schockräume möglich. Zudem ist eine Supervision der jüngeren Kolleg*innen erwünscht, sowie die Besetzung von unserem ITW und NEF.

Die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ setzt eine Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung voraus. Die Weiterbildung umfasst 24 Monate in einer interdisziplinären Notaufnahme sowie 80 Stunden Kursweiterbildung Notfallmedizin und ggf. 6 Monate Intensivmedizin, welche bereits während der Facharztweiterbildung abgeleistet werden können. Die gesamte Weiterbildungszeit kann hiervon im UNZ abgeleistet werden. Im ersten Weiterbildungsjahr werden zuerst 6 Monate in der konservativen Notfallmedizin absolviert. Anschließend werden verschiedene Rotationen durchlaufen, sodass ein umfassender notfallmedizinischer Kenntnisstand erreicht werden kann. Hierzu zählen eine 4-wöchtige Rotation in die Neurologie sowie 4-monatige Rotation in die Traumatologie. Ebenfalls findet eine Hospitation in der Gynäkologie statt, begleitet durch eine Lehreinheit am Modell. Ergänzend wird im ersten Jahr ebenfalls ein ophthalmologischer Kurs angeboten sowie ein ERC ALS-Provider-Kurs. Im 2. Weiterbildungsjahr sind erneut 6 Monate im Bereich der konservativen Notfallmedizin zu absolvieren, gefolgt von einer erneuten 4-wöchigen Rotation in die Neurologie. Eine 3-monatige Rotation in die pädiatrische Notaufnahme sind ebenso eingeplant wie eine Hospitation in der HNO und Psychiatrie. Ergänzend zur Tätigkeit in der pädiatrischen Notaufnahme kann hierzu der ERC EPALS-Provider-Kurs absolviert werden. Ziel ist es einen möglichst praxisnahen und umfassenden Einblick in die verschiedenen Themengebiete der Notfallmedizin zu erlangen.

Zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“ können ebenfalls die notwendigen Einsatzfahrten auf dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) 1/82-3 gesammelt werden.