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Künstlerbiografien

(alphabetisch)

Bechinger, Thomas

Thomas Bechinger, geb. 1960, ist ein deutscher Künstler. Er studierte Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München, am Royal College of Art in London und an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1999 lehrt er an verschiedenen Kunstakademien, seit 2010 als Professor an der Universität Stuttgart. Durch die Wahl der Materialien hat Bechingers Malerei eine enge Verbindung zur Architektur.

Berges, Werner

Werner Berges, geb. 1941 in Cloppenburg, ist einer der bekanntesten Vertreter der deutschen Pop Art. In der Zeit von 1960-1968 studierte Berges an der Staatlichen Kunstschule in Bremen sowie an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin. In seiner Kunst befasste er sich vor allem mit der Abstraktion des weiblichen Körpers, wobei sein Werk Malerei, Grafik und Skulptur umfasst. Er starb 2017 in Schallstadt.

Calderara, Antonio

Antonio Calderara, geb. 1903 in Abbiategrasso, war ein italienischer Maler. Calderara war ein Autodidakt und malte zunächst figurativ. Ab den 1960er Jahren verlagerte er seinen Schwerpunkt auf die gegenstandslose Malerei. Bereits zu seinen Lebzeiten wurden seine Arbeiten in prominenten Ausstellungen gezeigt, beispielsweise auf den Biennalen in Venedig von 1948 und 1956, sowie auf der 4. documenta im Jahre 1968. Er starb 1978 in Lago d ́Orta.

Dekkers, Ad

Adriaan „Ad“ Dekkers, geb. am 21. März 1938, war ein niederländischer Künstler, der vor allem für seine Reliefarbeiten und Skulpturen bekannt ist. Dekkers studierte von 1954-1948 Kunst an der Willem de Kooning Academie in Rotterdam. Seine Arbeiten basieren oftmals auf geometrischen Formen, vor allem Kreis und Quadrat. Dekkers Werk wurde in zahlreichen bedeutenden Ausstellungen präsentiert, beispielsweise auf der Biennale de Paris im Jahr 1965 oder der documenta 6 in Kassel von 1974. Er starb am 27. Februar 1974.

De Vries, Herman

Herman de Vries, geb. 1931, ist ein aus den Niederlanden stammender Vertreter der Gegenwartskunst. De Vries besuchte in der Zeit von 1949 bis 1951 eine Gartenbauschule und arbeitete anschließend als Landschaftsgärtner. Ab 1951 begann er als Künstler zu arbeiten, wobei er sich der informellen Kunst sowie der monochromen Malerei (u. a. Weiße Bilder) widmete und zugleich mit den Mitgliedern der Künstlergruppe Zero seine Werke in Ausstellungen präsentierte. De Vries ist vor allem für seine künstlerische Auseinandersetzung mit der Pflanzenwelt bekannt.

Dorazio, Piero

Piero Dorazio, geb. 1927 in Rom, war ein italienischer Künstler. 1947 beteiligte er sich an der Gruppe Forma 1, die er 1949 wieder verließ, um die Gruppe Movimento per l’arte concreta mitzugründen. 1960 schloss er sich der Gruppe ZERO an. Ab 1963 lehrte Dorazio als Professor an der University of Pennsylvania in Philadelphia. Er reiste viel innerhalb Europas und in den USA und war mit zahlreichen Künstlern befreundet. In seiner Kunst beschäftigte Dorazio sich mit der ungemischten Farbe, die er häufig in Streifen nebeneinander oder in Gitterstrukturen verwoben darstellte. Dorazio starb 2005 in Perugia.

Florschuetz, Thomas

Thomas Florschuetz, geb. 1957 in Zwickau, ist ein deutscher Künstler der Gegenwart. Er ist Autodidakt und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Vertretern der Fotografie. Florschuetz ist ein Preisträger zahlreicher Kunstpreise. So erhielt er u.a. den ersten Preis für junge europäische Fotografie in Frankfurt am Main (1987), den Förderpreis der Helmut-Kraft-Stiftung (1997) sowie den Deutschen Kritikerpreis für Bildende Kunst (2004). Er lebt und arbeitet derzeit in Berlin.

Geiger, Rupprecht

Rupprecht Geiger, geb. 1908, war ein deutscher Maler. Er war Gründungsmitglied der Künstlergruppe ZEN49, die sich v. a. der Schaffung und Vermittlung von abstrakter Kunst widmete. Von 1965 bis 1976 hatte Geiger die Professur für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf inne. 1992 erhielt er den bedeutenden Rubens-Preis. Die Werke des Künstlers wurden in vier documenta-Ausstellungen gezeigt sowie bereits zu seiner Lebzeit in vielen renommierten Kunsthäusern präsentiert. Er starb 2009 in München.

Gonschior, Kuno

Der Maler Kuno Gonschior, geb. 1935 in Wanne-Eickel, war lange Jahre Professor für freie Malerei an der Hochschule der Künste Berlin. Seine Kunstwerke bestehen aus seriell gesetzten Farbpunkten in vielen Überlagerungen, später auch Leuchtpunkten. Er beschäftigte und konzentrierte sich vor allem auf das Thema Farbe und deren Wirkung. Gonschior experimentierte gerne mit komplementären Farbwirkungen – von ihm „Vibrationen“ genannt – die das menschliche Auge irritieren. 2010 starb er in Bochum.

Graevenitz, Gerhard von

Gerhard von Graevenitz, geb. 1934 in Schilde, Deutschland, war ein deutscher Künstler und Grafiker. Er studierte von 1955-57 Volkswirtschaft sowie 1957-1960 Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München. Von Graevenitz gilt als Mitbegründer der Kunstbewegung Nouvelle Tendance sowie als einer der Vertreter der kinetischen Kunst. Er starb 1983 in der Schweiz.

Graubner, Gotthard

Gotthard Graubner, geb. 1930 in Erlbach im Vogtland, war ein deutscher Maler und Grafiker. Er studierte von 1947 bis 1952 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Arthur Degner und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Wilhelm Rudolph. 1954 verließ er die DDR um an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler bei Georg Meistermann zu studieren. Von 1969 bis 1995 war Graubner Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Kunstakademie Düsseldorf. Graubner ist ein wichtiger Vertreter der Farbmalerei. Für seine Kunst erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, wie etwa 2002 das Große Verdienstkreuz. Er starb 2013 in Neuss.

Heinzel, Nicole

Nicole Heinzel, geb. 1969 in Bengasi, Libyen, ist Malerin, Zeichnerin und Fotografin. Sie wuchs in Trinidad, Tobago und Schottland auf, wo sie ab 1988 an der Duncan of Jordanstone School of Art and Design in Dundee studierte. Ab 1997 studierte sie an der Kingston University London. 2003 zog Heinzel nach Berlin, 2017 nach Werder an der Havel. In ihrer Kunst beschäftigt sie sich mit Landschaftsstrukuren, die sie mit einer stark reduzierten Farbpalette, häufig nur mit zwei ungemischten Farben, darstellt.

Höfer, Candida

Candida Höfer, geb. 1944 in Eberswalde, ist eine international bekannte Fotografin. Sie studierte an den Kölner Werkschulen und der Kunstakademie Düsseldorf u. a. bei Bernd Becher. Mit ihren sachlichen Architekturaufnahmen wird sie zur Düsseldorfer Fotografenschule gezählt, unterscheidet sich allerdings in der Aufnahmeart. Die Menschen ihrer frühen Arbeiten sind aus den halböffentlichen Innenräumen, die sie mittlerweile fotografiert, verschwunden.

Holtappel, Rudolf

Rudolf Holtappel, geb. 1923 in Münster, war Bildjournalist und Fotograf. Nach einem Studium an der Bayrischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München legte er 1950 die Meisterprüfung ab und war u. a. als freier Bildjournalist und Theaterfotograf der Städtischen Bühnen Oberhausen tätig. Neben Aufträgen von großen Unternehmen wie Karstadt und Henkel entstanden Bilder aus dem Leben des Ruhrgebiets. Holtappel starb 2013 in Duisburg.

Leblanc, Walter

Walter Leblanc, geb. 1932 in Antwerpen, war Maler, Grafiker und Papierkünstler. Nach dem Studium an der Koninklijke Akademie van Beeldende Kunsten in Antwerpen begründete er 1958 die Gruppe G-58 Hessenhuis mit. Er gehörte zu den Vertretern einer Kunst, die sich in der Folge des Bauhauses sah. Ob als Op Art (optische Kunst) oder Konkrete Kunst bezeichnet, ging es bei Leblanc um optisch wirksame Werke, v. a. die Torsion. Diese setzte er in unterschiedlichen Materialien und Serien um. Er starb 1986 in Opzullik.

Ludwig, Wolfgang

Der Künstler Wolfgang Ludwig, geb. 1931 in Meiersdorf, untersuchte Probleme zwischen Kunst und Wissenschaft. Dabei setzte er sich mit physiologischen und psychologischen Problemen der Wahrnehmung, vor allem von Farbe und Bewegung, auseinander. Bei seinen Kinematischen Scheiben experimentierte Ludwig u. a. mit der Wahrnehmung, Regelhaftigkeiten und Gesetzmäßigkeiten und versuchte den menschlichen Sehvorgang erlebbar zu machen. 2009 verstarb er in Berlin.

Morellet, François

François Morellet, geb. 1926, war ein französischer Künstler. Obwohl Morellet keine künstlerische Ausbildung erhalten hat, gilt er heute als einer der wichtigsten Vertreter der Konkreten Kunst. Im Laufe seines Lebens experimentierte der Künstler mit verschiedensten Materialien, darunter z.B. mit Holz, Metall und Neonleuchten. Ferner verfasste Morellet rund 140 Texte zum Thema abstrakte Kunst. Er starb im Jahr 2016 in Cholet, Frankreich.

Reusch, Erich

Erich Reusch, geb. 1925 in Wittenberg, war deutscher Bildhauer, Architekt, Zeichner, Maler und Fotograf. Ab 1949 studierte er Architektur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Georg Leowald sowie Bildhauerei bei Richard Scheibe und Hans Uhlmann. Nach dem Studium arbeitete Reusch zunächst als Architekt, ab 1964 auch als Bildhauer. In seiner Arbeit setzte er sich insbesondere mit dem Raum auseinander. Ab 1973 lehrte Reusch an der Kunstakademie Düsseldorf, ab 1975 als Professor. Besonders für seine plastisch-konzeptuellen Arbeiten gilt Reusch als Pionier. Er starb 2019.

Schmelzeisen, Rainer

Rainer Schmelzeisen, geb. 1957 in Eltville, ist hauptberuflich Arzt in Freiburg, seine Werke sind aber seit 2009 regelmäßig an Ausstellungen beteiligt. In seiner Kunst nimmt das Licht eine wichtige Rolle ein, da es den Objekten eine eigene Leuchtkraft verleiht. Schmelzeisen überlagert verschiedene Fotografien miteinander, und diese wiederum häufig mit einem Text. So entstehen verschiedene Bildeindrücke aus verschiedenen Blickwinkeln.

Schoonhoven, Jan J.

Jan J. Schoonhoven, geb. 1914 in Delft, war ein niederländischer Künstler. In den Jahren 1930 bis 1934 absolvierte er ein Studium an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag und begann 1934 als Künstler zu arbeiten. Der Künstler war ab 1960 ein Mitglied der Nederlandse Informele Groep (der niederländischen informellen Künstlergruppe) und gründete zeitgleich zusammen mit Armando, Jan Hendrerikse und Henk Peeters die Künstlergruppe Nul. Bekannt ist Schoonhoven vor allem für seine weißen Reliefs. Er starb im Jahre 1994 in den Niederlanden.

Talman, Paul

Der Schweizer Paul Talman, geb. 1932 in Zürich, lebte seit 1956 in Basel, wo er lange Jahre in einer Werbeagentur tätig war. Gleichzeitig widmete er sich ab Ende der 1940er der Kunst. Er begann mit abstrakten Tuschezeichnungen und Gemälden, beschäftigte sich mit konkreter Kunst und arbeitete später mit maschinellen Ausführungen seiner Werke. Bekannt ist der Künstler u. a. für seine Loch- und Kugelbilder. Er verstarb 1987 in Fribourg.

Uecker, Günther

Günther Uecker, geb. 1930 in Wendorf ist ein deutscher Künstler, der vor allem für seine Nagelbilder bekannt ist. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf (1955-1957), an der er auch in den Jahren 1976 bis 1995 die Professur für Freie Kunst innehatte. Im Jahr 1961 schloss sich Uecker der Künstlergruppe Zero an und begann etwa zu gleicher Zeit den Nagel als Motiv und Instrument für seine Kunst zu verwenden. Für seine Kunst erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2001) und den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen.

Vogel, Matten

Matten Vogel, geb. 1965 in Hannover, ist Installationskünstler. Er schloss 1994 sein Studium an der Hochschule der Künste Berlin als Meisterschüler bei Wolfgang Petrick ab. Seine Arbeiten thematisieren unterschiedliche Lebensbereiche, so gab es in den frühen 2000er Jahren Serien zu Themen wie Angst, Kontrolle und Sicherheit. Es folgten Werke, die wie farbkodierte Tagebücher die Tage, Wochen, Monate und Jahre des Künstlers wiedergeben.

Wilding, Ludwig

Der Maler Ludwig Wilding, geb. 1927 in Grünstadt, war u. a. als Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg tätig. Gemeinsam mit seiner Frau und der Stadt Ingolstadt gründete er 2007 die Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt. Ausgangspunkt für Wildings Arbeit ist die Linie. Durch Überlagerungen erzeugt er Irritationen für die Betrachtenden. Oft sind diese dazu angehalten, selbst aktiv zu werden. Somit stellte er eine sinnliche Wahrnehmung und Erfahrung in den Vordergrund seiner Kunst. Wilding starb 2010 in Buchholz.