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Empfehlungen zur Standardtherapie häufiger Infektionskrankheiten in der pädiatrischen Praxis

Es gibt große Unterschiede im Antibiotikaverordnungsverhalten (Menge und Auswahl der Antibiotika), die zu Konflikten zwischen den Verordnern wie auch mit den Patienten führen können und eine rationale Antibiotikatherapie erschweren.

Die Arbeitsgemeinschaft Antibiotic Stewardship in der ambulanten Pädiatrie (ABSaP) von DGPI, bvkj und AnTiB hat daher praxisnahe Empfehlungen zur antibiotischen Standardtherapie häufiger Infektionskrankheiten in der pädiatrischen Praxis entwickelt. Diese Empfehlungen wurden im März 2024 aktualisiert. Auch in Südbaden kann eine unkomplizierte Zystitis wieder mit Trimethoprim empirisch behandelt werden, da diese Therapie trotz möglicher Resistenzen bei E. coli klinisch wirksam ist.

Ziele der Standardbehandlung sind die Reduktion und die Verbesserung der Qualität von Antibiotikaverordnungen in der ambulante Medizin durch:

  • Vermeiden bzw. sofortiges Beenden von unnötigen Antibiotikatherapien (bei Virusinfektionen und auch bei leichten selbstlimitierenden bakteriellen Erkrankungen bei Immunkompetenten)
  • Empfehlen einer kurzfristigen Kontrolle anstelle einer Antibiotikatherapie in unklaren Situationen ohne Risikokonstellation („wait and watch“)
  • Antibiotika so kurz wie möglich und so schmal wie möglich verordnen
  • Reduktion von topischen Antibiotikatherapien (z.B. bei Haut- und Augeninfektionen)
  • Angabe von Dosis, Therapiedauer und Einnahmebedingungen (z.B. Bezug zu Mahlzeiten)
  • Vermeiden von kritischen Antibiotika wie Cephalosporinen (Risikofaktor für Resistenzentwicklung, schlechte orale Bioverfügbarkeit) und lang wirksamen Makroliden (Risikofaktor für Resistenzentwicklung)

Eingeschränkt anwendbar sind die Empfehlungen bei Vorliegen besonderer Ausgangsbedingungen wie Grunderkrankung, komplizierter Verlauf, junges Säuglingsalter, antibiotische Vorbehandlung, Auslandsaufenthalt usw.

Kinder- und Jugendklinik

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