Universitäts-Herzzentrum Freiburg • Bad Krozingen

Vorhofflimmern ist bereits jetzt die häufigste Herzrhythmusstörung des Menschen und die Prävalenz nimmt aufgrund der alternden Gesellschaft immer weiter zu. In vielen Fällen liegt als Ursache ein arrhythmogenes Substrat im Sinne einer atrialen Kardiomyopathie zugrunde, die nicht nur mit einem gehäuften Auftreten des Vorhofflimmerns, sondern auch mit der Progression von paroxysmalen zu persistierenden Vorhofflimmerformen sowie einer erhöhten Rezidivrate nach einer rhythmisierenden Therapie z.B. einer Pulmonalvenenisolation oder elektrischen Kardioversion assoziiert ist. Darüber hinaus gibt es durch neuere Studien Hinweise, dass eine atriale Kardiomyopathie selbst, unabhängig vom Vorhofflimmern, auch bei der Entstehung von Schlaganfällen und der Entwicklung einer Herzinsuffizienz eine wichtige Rolle spielt. Wir beschäftigen uns in dieser Arbeitsgruppe mit verschiedenen nicht-invasiven (EKG, TTE, MRT, PET-CT, Biomarker) und invasiven Verfahren (elektroanatomisches Mapping) zur Diagnose und Quantifizierung einer atrialen Kardiomyopathie bei verschiedenen Patient*innenkohorten mit dem Ziel, gefährdete Patient*innen bereits früher identifizieren und hierdurch effektiver behandeln zu können.

Ein neues spannendes Feld in der aktuellen Zeit und natürlich auch in der Elektrophysiologie ist die Anwendung von künstlicher Intelligenz. Als eines der größten Herzzentren Europas konnten wir seit 2006 über 1.000.000 digitale EKGs von mehr als 200.000 Patient*innen sammeln.  Wir entwickeln in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie einen Algorithmus, um im EKG verschiedene Erkrankungen bzw. Ereignisse vorhersagen zu können. Hierdurch könnte man ebenfalls Patient*innen, die ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen bzw. Ereignisse haben, frühzeitig identifizieren und dann engmaschiger überwachen.