Kompetenzbereich Personalisierte Prävention an der Medizinischen Fakultät Freiburg
Die kurative Medizin hat die Vorteile der personalisierten Behandlung längst erkannt und zum Teil umgesetzt. Die Prävention könnte ebenfalls einen personalisierten Ansatz verfolgen und von diesem profitieren.
Bereits in der Primärprävention zeigt sich eine bedeutsame genetisch, epigenetisch oder biologisch (z. B. Darm-Mikrobiom) bedingte individuelle Heterogenität in der Anfälligkeit für Erkrankungen. Risikofaktoren wie Tabak- und Alkoholkonsum sowie gesundheitsfördernde Maßnahmen wie gesunde Ernährung und Bewegung haben daher unterschiedliche Bedeutung für das Individuum.
Ein fokussiertes Design mit gezielten Maßnahmen zur Optimierung der Gesunderhaltung für das Individuum ist daher einfacher zu realisieren und erfolgversprechender als die breit angelegten Empfehlungen („one-size-fits-all“), die derzeit ausgesprochen werden. Mit dem rasanten Fortschritt molekularbiologischer Technologien, Biosensorik und der klinischen Datenerfassung stehen aktuell bereits große Mengen an Daten zur menschlichen Gesundheit zur Verfügung, die es gilt, noch in wissenschaftlich gesicherte, wirksamere, bezahlbare und dadurch in der Bevölkerung breiter akzeptierten personalisierten Präventionskonzepte zu integrieren.
Unser übergeordnetes Ziel ist es, zeitnah Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in implementierbare Proof-of-Concept Realisierungen zu überführen und die Potenziale der Digitalisierung und zunehmenden Dateninteroperabilität zu nutzen, die sich in der Anwendung den Verbraucher*innen z.B. durch Apps vermitteln lassen. Bessere Erfahrung mit den Erfolgschancen der personalisierten Prävention sind sowohl aus Sicht der Verhaltensmaßnahmen als auch der Verbesserung der Lebensqualität höchst relevant.