Uterusmyome
Was sind Uterusmyome?
Uterusmyome sind gutartige (nicht-krebsartige) Tumoren, die sich an oder in der muskulären Wand der Gebärmutter bilden. Aus dichtem fibrösem Gewebe bestehend und durch Blutgefäße genährt, zählen Myome zu den häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen. Es wird geschätzt, dass 25 bis 30 % der Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren klinisch signifikante Myome haben. Uterusmyome können an verschiedenen Stellen innerhalb der Gebärmutter wachsen:
- Intramurale Myome sind am häufigsten und wachsen innerhalb der muskulären Wand der Gebärmutter, was oft zu einer vergrößerten Gebärmutter führt. Sie können zu starken Menstruationsblutungen führen und Becken- sowie Rückenschmerzen aufgrund erhöhten Drucks verursachen.
- Subseröse Myome wachsen an der äußeren Wand der Gebärmutter und beeinflussen in der Regel den Menstruationsfluss nicht, können jedoch Beckenschmerzen, Rückenschmerzen oder ein Druckgefühl verursachen.
- Submuköse Myome können, selbst wenn sie klein sind, zu starken oder verlängerten Perioden führen.
Frauen mit Uterusmyomen haben oft mehr als ein Myom, die in der Größe von einer Erbse bis zu einer Melone variieren können. Das Ausmaß der Erkrankung wird in der Regel durch Vergleich der Größe der Gebärmutter mit der typischen Größe während einer Schwangerschaft bestimmt. Große Myome oder Myomcluster können die Gebärmutter auf die Größe einer sechs- bis siebenmonatigen Schwangerschaft erweitern.
Was verursacht Uterusmyome?
Die genaue Ursache für Uterusmyome ist unbekannt, aber medizinische Forschung hat die Erkrankung mit verschiedenen Faktoren wie Alter, Genetik und Hormonen in Verbindung gebracht.
- Genetik: Die Entwicklung von Myomen ist stark genetisch beeinflusst; bei farbigen Frauen ist die Inzidenz mindestens dreimal so hoch.
- Hormone: Myome können während der Schwangerschaft aufgrund höherer Östrogenspiegel dramatisch an Größe zunehmen. Nach der Geburt schrumpfen sie in der Regel wieder auf ihre Größe vor der Schwangerschaft. Während der Menopause sinken die Östrogenspiegel dramatisch, was die Myome verkleinern und die Symptome lindern kann. Hormonersatztherapie (HRT) während der Menopause kann jedoch die Östrogenspiegel aufrechterhalten, sodass Myome und Symptome unverändert bleiben.
Wie weiß ich, ob ich Uterusmyome habe?
Ihr Arzt kann Myome während einer gynäkologischen Routineuntersuchung diagnostizieren. Zur Bestätigung der Diagnose werden Sie ggf. gebeten, sich einer Ultraschall- oder MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) zu unterziehen.
Behandlungsmethoden von Uterusmyomen
Die Behandlung von Uterusmyomen hängt von der Größe und der Position der Myome sowie vom Schweregrad Ihrer Symptome ab. Wenn Sie keine Symptome verspüren, wird Ihr Arzt ggf. entscheiden, dass eine Behandlung der Myome nicht erforderlich ist. Er wird Ihnen aber wahrscheinlich eine jährliche Nachuntersuchung empfehlen. Wenn Sie Symptome entwickeln, stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, wie zum Beispiel:
Medizinische Therapie
Im Rahmen der medizinischen Therapie von Uterusmyomen können Medikamente zur Kontrolle der Symptome verschrieben werden. Zu diesen Medikamenten gehören nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), die Antibabypille und Hormontherapie (GnRH-Agonisten).
Chirurgische Therapie
Es gibt zwei chirurgische Optionen für Uterusmyome – Myomektomie und Hysterektomie.
Bei einer Myomektomie werden die Uterusmyome aber nicht die Gebärmutter entfernt. Je nach Position der Myome kann die Myomektomie über den Beckenbereich oder durch Vagina und Gebärmutterhals erfolgen.
Bei einer Hysterektomie werden die Gebärmutter und der Gebärmutterhals der Frau chirurgisch entfernt. Eine suprazervikale Hysterektomie entfernt nur die Gebärmutter. Jeder dieser Eingriffe beendet die Menstruation und die Frau verliert ihre Gebärfähigkeit.
Nicht chirurgische Therapie
Magnetresonanztomographie-gesteuerte fokussierte Ultraschalltherapie (MRgFUS)
Weitere Informationen dazu finden Sie auf folgenden Seiten:
Embolisation der Uterusmyome
Die Embolisation eines Uterusmyoms ist ein minimal invasiver Eingriff, der die Gebärmutter unversehrt lässt. Das Embolisationsverfahren wird von einem interventionellen Radiologen durchgeführt, der speziell darin geschult ist, mittels bildgeführten Interventionen Zugang zu Gefäßen und Organen zu erhalten um verschiedene Erkrankungen zu behandeln.
Während des Eingriffs:
Während des Eingriffs ist die Patientin bei Bewusstsein, aber sediert und schläfrig und verspürt keinen Schmerz. In der Leistengegend wird ein dünner Katheter in die Arterie eingeführt. Der Katheter wird durch den Arterienbaum zur Gebärmutter geführt, während der Radiologe den Vorgang des Verfahrens mithilfe eines beweglichen Röntgenbildes verfolgt (Fluoroskop). In die Arterie, die die Myome mit Blut versorgt, werden winzige Mikrosphären von der Größe eines Sandkorns injiziert, die den Blutfluss unterbrechen. Im Verlauf werden die Uterusmyome kleiner und die Symptome gelindert.
Nach dem Verfahren:
Die durchschnittliche Erholungszeit, bevor die Patientin wieder zur Arbeit gehen und ihren alltäglichen Aktivitäten nachgehen kann, beträgt ungefähr eine Woche. Aufgrund des Postembolisationssyndroms, welches leichte grippeartige Symptome hervorruft, kann die Patientin ihre Arbeit nicht früher aufnehmen. Ihr Gynäkologe und der interventionelle Radiologe werden in drei bis sechs Monaten eine Nachuntersuchung mit MRT oder Ultraschall durchführen, um die Ergebnisse der Embolisation zu bewerten und um sicherzustellen, dass die Myome nicht mehr mit Blut versorgt werden.
Aufgrund des seltenen Risikos einer verfrühten Menopause infolge der Embolisation wird der Eingriff nicht empfohlen, wenn die Patientin noch schwanger werden möchte und eine chirurgische Möglichkeit besteht, die Gebärmutter zu erhalten (Myomektomie). Schwangerschaften wurden jedoch auch nach einer Embolisation berichtet. Die Embolisation ist für Frauen, die ihre Gebärmutter erhalten wollen, die anerkannte Alternative zu einer Hysterektomie.
Wie entscheide ich, welches die beste Behandlung für mich ist?
Es ist wichtig, dass Sie alle Behandlungen verstehen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Sie sollten daher ein detailliertes Gespräch mit Ihrem Arzt über Ihre Optionen führen, einschließlich Nutzen und potenzielle Risiken. Nur Sie und Ihr Arzt können entscheiden, welche Option die richtige für Sie ist.
Was ist Adenomyose?
Adenomyose ist das inselartige Vorhandensein von ektopischem Gewebe der Gebärmutterschleimhaut im Muskelgewebe der Gebärmutter (Myometrium), auch als „mukosale Invasionen” bezeichnet. Es handelt sich um eine relativ häufige, gutartige Gebärmutterpathologie der weiblichen Geschlechtsorgane mit starken und schmerzhaften Menstruationsperioden. Frauen können an reiner Adenomyose leiden oder in Kombination mit Myomen.
Wie weiß ich, ob ich Adenomyose habe?
Ihr Arzt kann Adenomyose während einer gynäkologischen Routineuntersuchung diagnostizieren. Zur Bestätigung der Diagnose werden Sie ggf. gebe-ten, sich einer Ultraschall- oder MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) zu unterziehen.
Wie wird Adenomyose behandelt?
Medizinische Therapie
Im Rahmen der medizinischen Therapie von Adenomyose können Medikamente zur Kontrolle der Symptome und eine Hormontherapie (GnRH-Antagonisten) verschrieben werden.
Chirurgische Therapie
Es gibt zwei chirurgische Optionen zur Behandlung der Adenomyose - die Entfernung oder Ausschälung bei einer fokalen Adenomyose oder die Hysterektomie bei einem tiefen myometrialen Vorkommen. Bei einer Hysterektomie wird die gesamte Gebärmutter chirurgisch entfernt.
© 2017 Boston Scientific Corporation oder Tochtergesellschaften.