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Vergiftungen vermeiden

Gefahrenquellen

Schäumende Mittel wie z.B. Geschirrspülmittel, Waschmittel, Shampoo oder Allzweckreiniger reizen Schleimhäute und können Erbrechen auslösen. Dabei kann Schaum in die Atemwege gelangen und diese schädigen.

Spezialreiniger wie Rohrfrei, Backofenreiniger und Bleichlaugen können schweren Verätzungen hervorrufen.

Benzin, Nitroverdünner, Terpentinersatz und Petroleum können zu Erbrechen und zu schweren chemischen Lungenentzündungen führen.

Frostschutzmittel haben bereits in geringen Mengen eine Nierenschädigung zur Folge. Eine rasche Krankenhausbehandlung ist unbedingt erforderlich.

Alkohol kann zu schweren Vergiftungen führen. Neben Spirituosen enthalten auch Parfum, Kosmetika und Hustensäfte Alkohol!

Kosmetika wie Cremes oder Haarpflegeprodukte werden häufig von Kleinkindern "probiert" führen aber selten zu ernsthaften Vergiftungen.

Puder kann die Lunge nach versehentlichem Einatmen schwer schädigen. Besonders gefährdet sind Babys, die mit der Puderdose spielen.

Knopfzellen in kindlichem Spielzeug stellen eine oft übersehene Gefahrenquelle dar. Nach Verschlucken können schwerste Schädigungen der Speiseröhre auftreten.

Zigaretten sollten für Kinder unerreichbar sein. Schon geringe Mengen Nikotin können zu Symptomen führen. Sehr gefährlich ist die Aufnahme von Nikotin Sud (Zigaretten Kippen in Bier oder Saftflaschen auf Partys!)

Medikamente können schwere Vergiftungen hervorrufen. Besonders gefährlich sind oft herzwirksame Medikamente der Großeltern.

Pflanzenteile wie Früchte werden häufig von Kindern verzehrt. Wenn der Pflanzenname der Zimmer- oder Gartenpflanzen nicht bekannt ist, sollte möglichst schnell durch einen Gärtner die Pflanzenbestimmung erfolgen. Danach ist eine gezielte Beratung durch die Vergiftungs-Informations-Zentrale möglich.

Pilze können lebensbedrohliche Vergiftungen hervorrufen. Noch vorhandene Pilzteile bzw. Vergleichspilze sollten gesichert werden. Die Ärzte der Vergiftungs-Informations-Zentrale können im Beratungsgespräch klären, ob eine sofortige Krankenhausbehandlung erforderlich ist oder ob die Vermittlung eines Pilzberaters zur sicheren Identifikation der Pilze ausreicht.

Vorbeugen

Haushaltschemikalien müssen kindersicher aufbewahrt werden. Schränke können mit handelsüblichen Kindersicherungen versehen werden. Diese haben sich jedoch nicht immer als absolut kindersicher erwiesen! Noch besser ist daher eine unerreichbare Aufbewahrung (abschließbare Schränke oder Kammern).

Lösemittelhaltige Produkte sollten für Kleinkinder unerreichbar gelagert werden.

Reinigungsmittel Medikamente oder andere Chemikalien dürfen nie in Lebensmittelbehälter umgefüllt werden. Verwechslungsgefahr für die Kinder.

Medikamente immer in einem abschließbaren Schrank aufbewahren.

Puder ist in der Säuglingspflege entbehrlich. Auf keinen Fall Puder in Griffweite auf dem Wickeltisch abstellen.

Beim Kauf von Pflanzen den Pflanzennamen erfragen und auf den Kauf giftiger Pflanzen in Haushalten verzichten. Listen geeigneter Pflanzen (z.B. zur Spielplatzbepflanzung) können über die Vergiftungs-Informationszentrale Freiburg bezogen werden.

Hausapotheke

Zur häuslichen Erstbehandlung nach Beratung einen Entschäumer und Aktivkohle vorrätig halten. Beides ist in der Apotheke erhältlich. Die Dosierung sollte in der Vergiftungs-Informations-Zentrale erfragt werden.

Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg

Breisacher Straße 86 b
79110 Freiburg
Notfalltelefon +49 (0) 761 19240
Telefax +49 (0) 761 270 44570 (ab 4.9.2024: 0761 270 19249)
giftinfo@uniklinik-freiburg.de