Pharmakovigilanz
Jede Anwendung eines Arzneimittels bedingt auch die Möglichkeit unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW). Viele dieser unerwünschten Wirkungen sind bei Einführung der Arzneimittel noch nicht bekannt, können es auch nicht sein. Z. B. sind die zur Zulassung erforderlichen Studien zu kurz, um chronische Wirkungen zu entdecken. Auch sind Gruppen wie Kinder, Schwangere, ältere Patienten oder Patienten mit mehreren Erkrankungen in diesen Studien selten berücksichtigt.
Es ist deshalb wichtig, auch lange nach Markteinführung eines Medikaments nach unerwünschten Wirkungen zu suchen, diese zu dokumentieren und bezüglich der Häufigkeit und Schwere auszuwerten. Dabei sind auch Erfahrungen bei Überdosierungen (absichtlich oder versehentlich) oder Fehlanwendungen interessant. Die Einrichtung des Pharmakovigilanz-Netzes Freiburg soll es vereinfachen, im Fall einer (auch fraglichen) unerwünschten Arzneimittelwirkung oder Fehlanwendung kompetente Gesprächspartner zu finden und andererseits diese Erfahrungen auch zu sammeln und zu dokumentieren.
Unerwünschte Wirkungen, Dosierunfälle und ähnliches halten sich nicht an die üblichen Geschäftszeiten. Die Beraterinnen und Berater der Vergiftungs-Informations-Zentrale stehen deshalb 7 Tage die Woche rund um die Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung, um mögliche unerwünschte Wirkungen zu besprechen, zu dokumentieren und Empfehlungen für das weitere Vorgehen zu geben.
In den Jahren 2001 bis 2004 hat die Vergiftungs-Informations-Zentrale in 403 Fällen vermuteter oder nachgewiesener UAW beraten. Weitere 446 Beratungen betrafen Fehldosierungen durch medizinisches Personal. Die meisten dieser Anfragen betrafen unerwünschte Wirkungen von Psychopharmaka oder Schmerzmitteln. 20 % dieser Fälle wurden als mittelschwer oder schwer eingestuft. Dazu kamen noch 1061 Beratungen zu Dosierungsfragen sowie Wechselwirkungen von Medikamenten untereinander oder mit Nahrungsmitteln.
Wir erhöhen die Arzneimittelsicherheit durch…
- Arzneimittelinformation – an 365 Tagen im Jahr
- schnelle Beratung bei unerwünschten Wirkungen und Fehlapplikationen
- strukturierte Erfassung aller Anfragen und Meldungen mit anschließender Auswertung
- Meldung unerwünschter Arzneimittelwirkungen unter Wahrung der Vertraulichkeit der Anruferin/des Anrufers an die
- Arzneimittelaufsichtsbehörden
Hier finden Sie weitere Informationen: www.pharmakovigilanz.net
Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg
Breisacher Straße 86 b
79110 Freiburg
Notfalltelefon +49 (0) 761 19240
Telefax +49 (0) 761 270 44570 (ab 4.9.2024: 0761 270 19249)
giftinfo@uniklinik-freiburg.de