Medikamentöse Tumortherapie - page 27

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Nebenwirkungen
einen Ruhezustand versetzt werden. Es gibt Hinweise, dass
dadurch unreife Eizellen vor einer schädigenden Chemothera-
pie geschützt werden können; dies wurde in mehreren Studien
nachgewiesen. Allerdings fehlen dazu noch endgültige Ergeb-
nisse. Diese Methode ist jedoch risikoarm und beeinflusst nor-
malerweise die Wirksamkeit der Chemotherapie nicht. Deshalb
spricht in vielen Fällen mehr für die Verabreichung des Medika-
ments als dagegen.
Bei Mädchen nach der Pubertät und Frauen, die nicht in ei-
ner festen Partnerschaft leben, besteht die Möglichkeit, nicht
befruchtete Eizellen vor einer geplanten Chemotherapie ein-
zufrieren. Allerdings ist dies technisch sehr schwierig, da unbe-
fruchtete Eizellen das Kryokonservieren nur selten überleben.
Weltweit gibt es erst einige 100 Geburten durch diese Methode.
Im Gegensatz zu unbefruchteten Eizellen ist das Kryokon-
servieren von befruchteten Eizellen wesentlich einfacher. Die
Wahrscheinlichkeit, mit dieser Methode zu einer Schwanger-
schaft zu gelangen, liegt bei etwa 15 bis 25 Prozent.
Die Zeugung eines Kindes während einer Chemotherapie soll-
te auf jeden Fall vermieden werden, da hierbei eine Schädi-
gung der Samen oder der Eizellen nicht selten ist.
Eine Antikörperbehandlung und auch molekulare Therapien
beeinflussen im Allgemeinen die Fruchtbarkeit nicht dauerhaft,
es sind aber unter der Behandlung auch Symptome wie Im-
potenz und Regelstörungen möglich. Auch gilt auf jeden Fall,
dass unter einer solchen Behandlung keine Kinder gezeugt
werden sollten.
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