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Nebenwirkungen
Frauen und Männer, die aufgrund einer bösartigen Erkrankung
eine zytostatische Chemotherapie, Bestrahlung oder Operation
benötigen, haben ein hohes Risiko für eine Beeinträchtigung
ihrer Fruchtbarkeit. Für Männer ist es schon seit langer Zeit
möglich, den Samen vorsorglich einzufrieren. Vor Beginn einer
Krebsbehandlung kann in reproduktionsmedizinischen Zentren
durch möglichst mehrere Samenspenden ein Depot angelegt
und eingefroren (kryokonserviert) werden. Die Samenqualität
ist bei bestimmten Erkrankungen wie Hodenkrebs oder Leuk-
ämie häufig stark eingeschränkt. Dennoch ist es sinnvoll, den
Samen einzufrieren. Sollte nach Abschluss der Krebsbehand-
lung auf die Proben zurückgegriffen werden müssen, können
durch eine künstliche Befruchtung immerhin 25 Prozent der
Männer Kinder zeugen.
Bei Frauen können durch eine monatliche Spritze mit einem
Gonadotropin-releasing-Hormon (GnRH) die Eierstöcke in
Erschöpfung (Fatigue)
Nach einer zytostatischen, aber auch nach einer molekularen
Therapie kann es bei manchen Menschen zu Erschöpfungs-
zuständen kommen. Man fühlt sich matt, müde, kraftlos und
hat kaum genug Energie für die notwendigen täglichen Ver-
richtungen. Diese Symptome werden manchmal auch mit dem
Ausdruck „fatigue“ bezeichnet. Sie können für das alltägliche
Leben eine ernsthafte Behinderung darstellen. Die Ursachen
können in der Behandlung liegen, in der Tumorerkrankung
selbst oder auch in Zusammenhang mit der vermehrten psy-
chischen Belastung während dieser schwierigen Phase ste-
hen. Die Behandlung ist nicht immer einfach. Am besten hilft
noch ein ärztlich überwachtes körperliches Training; es kön-
nen auch Medikamente einen günstigen Einfluss haben. Nicht
zuletzt können Gespräche helfen, die Situation besser zu be-
wältigen. Nach Abschluss der Chemotherapie bilden sich diese
Beschwerden allerdings meistens zurück.
Unfruchtbarkeit / Sterilität