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Wie läuft ein Herz-CT ab?

Kardiologie

(17.06.2024) Das Herz-CT wird bei kardiologischen Patient*innen immer wichtiger. Wann diese Art der Bildgebung in der Herz-Diagnostik eingesetzt wird, welche Vorteile es gegenüber dem MRT hat und wie die Untersuchung abläuft, erklärt ein Experte.

Die Computertomografie (CT) ist aus vielen Zusammenhängen bekannt. So können Bauch, Kopf oder Knochen mit dieser Methode untersucht werden. Am Campus Bad Krozingen des Universitätsklinikums Freiburg wird das CT anderweitig eingesetzt. „Wir nutzen hier das CT, um das Herz zu untersuchen insbesondere die Herzkranzgefäße“, sagt Prof. Dr. Christopher L. Schlett, Leitung Kardiothorakale Bildgebung der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg.

Am Campus Bad Krozingen werden die Herzkranzgefäße per Computertomografie untersucht. ©Universitätsklinikum Freiburg/Britt Schilling

Was ist der Unterschied von MRT und Kardio-CT?

Mit dem Magnetresonanztomografen (MRT) wird der Herzmuskel untersucht. „Damit können wir beurteilen, wie gut der Muskel aussieht und pumpt.“ Im Kardio-CT dagegen schaut sich der Experte mit seinem Team insbesondere die Herzkranzgefäße von Herzpatient*innen an. Diese Gefäße bringen das sauerstoffreiche Blut zum Herzmuskel, um ihn zu versorgen. Verstopfen die Herzkranzgefäße zum Beispiel durch Arteriosklerose, kann es zum Herzinfarkt kommen.

Vorteil CT: Weniger belastend, geringere Strahlendosis

Für Menschen mit kardiologischen Problemen ist das Kardio-CT bestens geeignet: Es ist nicht-invasiv, es tut nicht weh, es ist weniger belastend und bedeutet eine geringere Strahlendosis als andere Verfahren. „Für uns bietet es den Vorteil, dass wir ein dreidimensionales Bild mit einer extrem hohen Auflösung erhalten“, sagt Schlett. „Wir können hier nicht-invasiv das Herz und seine großen Gefäße abbilden und dadurch beurteilen, ob der Patient einen Stent braucht, oder ob die Herzkranzgefäße gut aussehen und keine Therapie zum aktuellen Zeitpunkt notwendig ist.“

Kurze Untersuchung und schnelle Befundbesprechung

Das Kardio-CT ist eine relativ schnelle Untersuchung. Im Regelfall ist man nach 20 Minuten fertig. Und es bietet den Vorteil, dass der Befund am selben Tag mit dem Patienten oder Patientin besprochen werden kann. Schlett: „Wir können direkt erklären, was der Befund bedeutet und was geändert werden muss, um weiter gesund zu bleiben.“

Peter B. * hat die Untersuchung gerade hinter sich. Er sitzt bei Schlett zur Besprechung des Untersuchungsergebnisses mit dem Kardio-CT. Auf den Bildern sind Ablagerungen am Herzkranzgefäße zu sehen. Der Experte erkennt eine bestehende Arteriosklerose, die aber noch nicht so ausgeprägt ist, dass der Patient einen Koronar-Stent braucht. Schletts Fazit: „Das kann man im Moment sehr gut mit Medikamenten therapieren.“

* Name geändert

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