Wenn der Husten hartnäckig bleibt
Pneumologie(08.04.2024) Die Erkältung klingt schnell ab, aber der Husten hält sich noch lange – was man tun kann und wann es notwendig ist, einen ärztlichen Rat einzuholen, erklärt Prof. Dr. Daiana Stolz.
Ob mehrere aufeinander folgende Virusinfektionen oder andere Ursachen hinter lang anhaltendem Husten stecken, sollte ärztlich abgeklärt werden. © Adobe Stock/ brizmaker
Neigt sich die Erkältungszeit dem Ende, klagen manche Menschen noch über einen lang andauernden Husten. „Wenn jemand das Gefühl hat, er hat seit drei Monaten einen Dauerhusten, kann es auch sein, dass dahinter mehrere aufeinanderfolgende Virusinfektionen stecken“, erklärt Prof. Dr. Daiana Stolz, Ärztliche Direktorin der Klinik für Pneumologie des Universitätsklinikums Freiburg. Die Erreger können beispielsweise Rhino- oder Adenoviren sein, aber auch Coronaviren. Hält der Husten über einen Zeitraum von acht Wochen an, ist es ratsam, diesen ärztlich abklären zu lassen, um sicherzustellen, dass nichts Ernsteres dahintersteckt.
Schonen und hustenstillende Medikamente meiden
Husten ist häufig ein Symptom eines noch nicht abgeheilten Atemwegsinfektes. Aber er kann den Körper auch unterstützen: „Der Husten befördert überflüssiges Sekret aus der Lunge und hilft damit, einer Lungenentzündung vorzubeugen“, sagt Stolz. Sie empfiehlt deshalb, bei langanhaltendem Husten keine Medikamente einzunehmen, die Husten unterdrücken. „Meist reicht es aus, sich zu schonen und abzuwarten. Alternativ können auch schleimlösende Mittel die Symptome mildern“, sagt Stolz.
Bei Menschen, die eine Neigung zu Asthma haben, kann ein Atemwegsinfekt zu einer sogenannten bronchialen Hyperreaktivität führen, die zwei bis drei Monate nach dem Infekt noch anhalten kann. Das bedeutet, ihre Bronchien sind vorübergehend überempfindlich. Bei manchen Menschen sorgt eine Verengung der Bronchien für langanhaltenden Husten. „In diesem Fall können antientzündliche, bronchienerweiternde Sprays weiterhelfen“, sagt Stolz.
Fieber, blutiger Auswurf und Schmerzen beim Atmen sind Warnzeichen
Bei bestimmten Symptomen sollte direkt eine ärztliche Praxis aufgesucht werden: „Atemnot, Fieber, Pfeifen in der Lunge und Blut im Auswurf sind Warnzeichen, die unbedingt ernst genommen werden sollten“, sagt Stolz.
Wie Hausmittel helfen können
Ob Salbeitee, heiße Milch mit Honig oder Lutschbonbons – bei infektbedingtem Husten greifen viele auf Hausmittel zurück. „Zu deren Wirksamkeit gibt es derzeit nur wenige aussagekräftige klinische Studien“, sagt Stolz. „Einfach ausprobieren: Was einem guttut und die Symptome lindert, sorgt zumindest für etwas mehr Wohlbefinden.“
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