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Gesund im Urlaub

Tropen- und Reisemedizin

(03.09.2024) Die Reise ist gebucht: Bald geht es in die Ferne. Für unsere Gesundheit sollte vorher ausreichend gesorgt sein. Was in die Reiseapotheke gehört, weiß Prof. Dr. Siegbert Rieg.

Standardmäßig gehören ein Schmerzmittel und Medikamente gegen Übelkeit, Erbrechen sowie Durchfall in die Reiseapotheke. „Lassen Sie sich hausärztlich beraten, welches Präparat das Beste für Sie und Ihre Familie ist“ rät Prof. Dr. Siegbert Richard Rieg, Leiter der Abteilung Infektiologie und der Reisemedizinischen Ambulanz der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg. Einige Medikamente gibt es rezeptfrei in der Apotheke, andere sind verschreibungspflichtig. Auch Reisekaugummis gegen spezielle Reiseübelkeit beim Fliegen oder Autofahren sind sinnvoll. Ein Desinfektionsmittel, eine kleine Schere, eine Wund- und Heilsalbe, Pflaster sowie ein Verband gehören ebenfalls zur Grundausstattung der Reiseapotheke. 

Besonders bei Fernreisen sollte die Reiseapotheke vorher gut bestückt sein und alle erforderlichen Impfnachweise rechtzeitig vorliegen. © StockWERK - Fotolia.com

Immer mit dabei: Nasenspray, Zeckenkarte, Sonnenschutz, Antibiotikum

Immer wieder kommt es aufgrund von Klimaanlagen oder durch ein schwaches Immunsystem zu leichten Erkältungen im Urlaub. Um die Beschwerden zu bekämpfen, sollten auch ein Hustenlöser und ein Nasenspray in der Reiseapotheke dabei sein. Ein Nasenspray mit Dexpanthenol pflegt die Nasenschleimhaut, sodass sie nicht austrocknet. Geht es im Urlaub in die Berge oder waldreiche Gebiete, sollte eine Zeckenkarte oder -zange eingesteckt werden. „Denken Sie auch an ausreichend Sonnenschutz“, rät Rieg. In besonderen Fällen kann es zudem nützlich sein, ein Antibiotikum mitzunehmen. Es kann beispielsweise bei Blasenentzündungen helfen. „Wir raten Individualtourist*innen ein Antibiotikum mitzuführen, denn in einigen Gebieten sind diese Medikamente schwer erhältlich. Man sollte aber unbedingt vorher ärztlich abklären lassen, wie und bei welchen Infektionen das Medikament anzuwenden ist, so soll beispielsweise bei einer Reisedurchfallerkrankung ohne ärztliche Rücksprache keine Antibiotika-Selbstmedikation erfolgen“, sagt Rieg.

Diese Artikel gehören in die Reiseapotheke:

  • Schmerzmittel
  • Tabletten oder Tropfen gegen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Reisekaugummis
  • Zeckenkarte oder -Zange
  • Sonnenschutz
  • Wundversorgung: Pflaster, Desinfektionsmittel, Verband, Einmalhandschuhe, kleine Schere
  • Wund- und Heilsalbe, Brandsalbe
  • Feuchtigkeitsaugentropfen
  • Hustenlöser
  • Nasenspray mit Dexpanthenol
  • Medikamente gegen chronische Erkrankungen oder Allergien (ausreichende Menge)
  • Antibiotikum für Individualtourist*innen

Entsprechende Impfungen sind ein guter Anfang

Die Reiseapotheke sollte kühl gelagert werden. Außerdem empfiehlt es sich in Ländern mit hoher Luftfeuchtigkeit die Medikamente in Plastikdosen mit guter Abdichtung sicher zu verwahren. Ist die Reiseapotheke vollständig gepackt und sind etwaige Bescheinigungen eingeholt, steht dem Urlaub nichts mehr im Wege. Sind Reisen in tropische Ländern geplant, müssen wichtige Impfungen gegen beispielsweise. Gelbfieber, Hepatitis A, Typhus oder Tollwut berücksichtigt werden. Zudem sollte über die Erforderlichkeit einer Malaria-Prophylaxe gesprochen werden. Die Abteilung für Infektiologie und Reisemedizin am Universitätsklinikum Freiburg ist dafür die richtige Ansprechpartnerin, unter anderem als zugelassene Gelbfieberimpfstelle. Auf der Homepage der Tropen- und Reisemedizin gibt es aktuelle medizinische Meldungen aus Urlaubsgebieten und Impfempfehlungen für viele Reiseländer. „In der Reisemedizinischen-Sprechstunde beraten wir ausführlich und individuell“, so Rieg.

Wichtige Arzneimittel unbedingt ins Handgepäck

Für Medikamente, die dauerhaft eingenommen werden müssen, gilt es vor allem bei Flug- und Fernreisen einiges zu beachten. „Damit die Medikamente immer griffbereit sind und zum Beispiel nicht mit den Koffern ins falsche Hotel geschickt werden, gehören wichtige Arzneimittel ins Handgepäck“, rät Rieg. Bei Flugreisen gilt eine Größenbeschränkung für Behälter mit Flüssigkeiten im Handgepäck von 100 Milliliter (insgesamt maximal 1 Liter). Ausnahmen bestehen für Medikamente und medizinisch indizierte Spezialnahrung wie Babynahrung oder Diätkost, die während der Reise benötigt werden, beziehungsweise am Zielort nicht oder nur schwer erhältlich sind. Diese wichtigen Medikamente können außerhalb des Plastikbeutels transportiert werden, müssen aber an der Sicherheitskontrolle separat vorgelegt werden. Das Sicherheitspersonal am Flughafen kann im Zweifelsfall verlangen, die Notwendigkeit des Transportes der Produkte im Handgepäck zum Beispiel in Form eines ärztlichen Attestes nachzuweisen. „Sprechen Sie vor der Reise mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über die Erforderlichkeit dieses Attests“, sagt Rieg. Menschen mit HIV-Infektion sollten vor der Reise mit ihrer HIV-Schwerpunktbehandler*in sprechen, auch zur Berücksichtigung der Einreisebestimmungen.

Mehrsprachige Bescheinigung für bestimmte Medikamente

Auf der Homepage des Deutschen Zolls sind alle wichtigen Informationen zur Aus- und Einreise von Medikamenten aufgeführt. Ein großes Augenmerk ist dabei auf Medikamente zu legen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Für diese Medikamente gelten besondere Auflagen. Der Zoll rät außerdem bei Reisen außerhalb des Schengen-Raumes, sich vom Arzt eine mehrsprachige Bescheinigung über das Mitführen von Medikamenten ausstellen zu lassen. Diese sollte Angaben zu Einzel- und Tagesdosierungen, Wirkstoffbezeichnung und Dauer der Reise enthalten.

Sprechzeiten Reisemedizinische Beratung

Nach vorheriger Terminvereinbarung unter +49 270-18180 oder -18190 sowie per Mail: med-2-infektiologie@uniklinik-freiburg.de können Sie sich vor Ort beraten lassen:

Dienstag von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Mittwoch von 12:30 Uhr bis 16:00 Uhr

Donnerstag von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Freitag von 8:00 Uhr bis 11:00 Uhr

Weitere Infos finden Sie in unserem Reisemedizinflyer

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