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Krupphusten: Ruhe bewahren und Symptome lindern

Pneumologie

(06.12.2021) Besonders in den Wintermonaten kann es bei Kindern zu sogenannten Pseudokrupp-Anfällen kommen. Starker, bellender Husten und Erstickungsangst in der Nacht sind dabei häufige Symptome. Eine Expertin des Universitätsklinikums Freiburg gibt Tipps, wie Eltern Abhilfe leisten können

Echter Krupp oder Pseudokrupp-Anfall?

Wenn Kinder nachts einen starken, bellenden Hustenanfall haben, fällt schnell der Begriff „Krupphusten“. Dabei weist der sogenannte echte Krupp einige Unterschiede zu Pseudokrupp-Anfällen auf. „Als Echter Krupp wird die Kehlkopfdiphtherie, eine Verlaufsform der Infektionskrankheit Diphtherie bezeichnet“, erklärt Prof. Dr. Daiana Stolz, Ärztliche Direktorin der Klinik für Pneumologie am Universitätsklinikum Freiburg. Typischerweise folgt bei einer Kehlkopfdiphtherie nach anfänglicher Erschöpfung und mäßigem Fieber eine starke Heiserkeit mit bellendem Husten und Atemnot. Die Diphtheriebakterien werden meist über Tröpfchen-, selten auch über eine Schmierinfektion übertragen. Da die vom Robert-Koch-Institut empfohlene Kombinationsimpfung gegen Diphtherie und weitere Krankheiten jedoch weit verbreitet ist, kann eine Infektion mit Diphtherie meist ausgeschlossen werden. Treten dennoch ähnliche Symptome wie bellender Husten und Atemnot auf, ist ein sogenannter Pseudokrupp-Anfall wahrscheinlich der Auslöser. Der Anfall kann verschiedene Auslöser haben:

Typische Symptome eines Pseudokrupp-Anfalls: bellender Husten und rasselnde Atemgeräusche ©AdobeStock

  • viraler Krupp durch Parainfluenzaviren
  • bakterieller Krupp durch eine Infektion mit den Bakterien Haemophilus influenzae oder Staphylococcus aureaus
  • spastischer Krupp, vermutlich ausgelöst durch eine allergische oder Hyperreaktion

Klassische Krankheitszeichen bei Pseudokrupp sind starke Heiserkeit, ein trockener und bellender Husten, pfeifende Atemgeräusche bei der Einatmung und zunehmende Atemnot. „Häufig tritt ein Pseudokrupp-Anfall abends oder in der Nacht auf. Besonders betroffen sind dabei Kinder zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr“, erklärt die Expertin.

Akute Behandlungsmöglichkeiten und Notfall-Tipps  

Die Symptome eines akuten Pseudokrupp-Anfalls wie hektisches Ringen nach Luft oder stark bellender Husten können beunruhigen und Panik auslösen. Doch auch wenn rasselnde Atemgeräusche Eltern und Kind stark verunsichern, verlaufen die meisten Pseudokrupp-Anfälle harmlos. Eltern sollten Ruhe bewahren und versuchen, den Nachwuchs zu besänftigen und zu entspannen. „Durch einfühlsames in den Arm nehmen und Trösten des Kindes können meist schon die ersten Symptome gelindert werden. Die Atemfrequenz beruhigt sich und das Kind bekommt wieder besser Luft“, sagt Stolz. Besonders hilfreich ist, das Kind in eine aufrechte Position (zum Beispiel sitzend auf dem Schoß) zu bringen und mit kühler, feuchter Luft am offenen Fenster oder auf dem Balkon die akute Reizung der Atemwege zu lindern.

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