Wie der Rauch-Stopp gelingen kann
Gesundheitstipp(03.01.2019) Mit dem Rauchen aufzuhören, fällt vielen sehr schwer. Am Universitätsklinikum Freiburg wird jetzt untersucht, ob eine ambulante oder eine stationäre Entwöhnung besser wirkt. Drei Tipps können jedem Ex-Raucher das Leben erleichtern.
Die gesundheitsschädigende Wirkung des Rauchens ist unstrittig. Doch der dauerhafte Verzicht auf die Zigarette ist für viele Raucherinnen und Raucher ein schwieriger Prozess, der meist mehrerer Anläufe bedarf. „Ohne professionelle Hilfe liegt das Rückfallrisiko starker Raucher bei 97 Prozent“, warnt der Onkologe Dr. Jens Leifert. Gemeinsam mit der Psychologin Cornelia Schulz leitet er das Präventionsteam am Tumorzentrum Freiburg – CCCF des Universitätsklinikums Freiburg.
Pflaster, Medikamente und vor allem eine Verhaltenstherapie können beim Rauch-Stopp helfen. © Rumkugel/fotolia
Schrittweise weg vom Tabak
Der erfolgreiche Weg aus der Tabaksucht besteht aus mehreren Etappen: Betroffene sollten sich ausführlich informieren, sowohl über die Folgen des Rauchens wie auch über verschiedene Methoden der Entwöhnung. Nikotinersatz, beispielsweise durch Pflaster oder Kaugummis, und Medikamente können das Verlangen nach Nikotin und Entzugserscheinungen lindern. Wesentlich für den dauerhaften Stopp ist aber eine Änderung im Verhalten.
Was ist wirksamer: Neun Tage stationäre oder sechs Wochen ambulante Entwöhnung?
Als sehr wirksam erwiesen haben sich verhaltenstherapeutische Kurse unter professioneller Leitung. Auch am Universitätsklinikum Freiburg werden seit vielen Jahren ambulante Kurse zur Raucherentwöhnung angeboten. Derartige Kurse bestehen meist aus einer ein- bis zweistündigen Gruppentherapie pro Woche und laufen über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen.
Mit neun Tagen deutlich kürzer ist eine stationäre Entwöhnung im Krankenhaus. Sie erlaubt komplexere Therapiemodule und eine intensivere Betreuung als bei der ambulanten Therapie. „In einer früheren Studie haben wir gesehen, dass die stationäre Raucherentwöhnung sehr erfolgreich sein kann“, sagt Dr. Leifert vom Tumorzentrum Freiburg – CCCF. Welche Form für einen dauerhaften Rauch-Stopp geeigneter ist, wollen die Ärzte nun in einer großen Vergleichsstudie klären.
Teilnahmebedingung: mindestens zehn Zigaretten am Tag
Die Vergleichsstudie beginnt im Januar 2019. Die Studie richtet sich an volljährige Personen, die mindestens 10 Zigaretten täglich rauchen. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind Personen mit erhöhtem Alkohol oder sonstigem Drogenkonsum, Schwangere sowie Personen mit psychischen beziehungsweise anderen schweren medizinischen Erkrankungen. Sowohl die ambulante als auch die stationäre Raucherentwöhnungstherapie wird auf Basis aktueller Leitlinien und neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse durchgeführt. Die Studie deckt einen erheblichen Teil der üblichen Therapiekosten, für die Teilnehmer verbleibt ein geringer Eigenanteil.
Drei Tipps fürs Durchhalten nach dem Rauch-Stopp
Eine Reihe von Methoden kann helfen, der Lust auf eine Zigarette nicht nachzugeben. „Zunächst einmal sollten Betroffene wissen, dass Verlangensattacken in der Zeit nach dem Rauchstopp etwas völlig Normales sind und nicht als Willensschwäche ausgelegt werden sollten. Gehen Sie aktiv mit der Situation um“, empfiehlt Dr. Leifert.
Dabei helfen die drei A-Tipps:
A wie Aufschieben: Das Verlangen ist oft nur in kurzen Phase sehr stark. Atmen Sie zum Beispiel zehn Mal tief ein und aus. Vertrauen Sie darauf, dass das Verlangen schwächer wird und dann gar nicht mehr zu spüren ist.
A wie Ablenken: Ersetzen Sie bewusst das Rauchen durch andere kleinere Tätigkeiten, die Sie sich bereits im Vorfeld überlegen, wie etwa einen kleinen Spaziergang machen, einen Telefonanruf bei Freunden oder etwas basteln. Am besten eignen sich Aktivitäten, die Spaß machen und möglichst unvereinbar mit dem Rauchen sind.
A wie Ausweichen oder Abhauen: Gehen Sie gerade in den ersten Tagen und Wochen Situationen aus dem Weg, die noch zu schwierig für Sie sein könnten. Das kann zum Beispiel die Pause mit jenen Kolleginnen und Kollegen sein, die sich nach dem Essen eine Zigarette anzünden. Später, wenn Sie sich insgesamt sicherer fühlen, werden Sie auch diese Situationen meistern.
Kontakt für Studienteilnahme:
Präventionsteam
Tumorzentrum Freiburg-CCCF
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon 0761 270-36070
cpmt@uniklinik-freiburg.de
Weitere Informationen zur Studie
Rauchfrei: Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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