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Freiburg, 26.05.2021

Früher Abschied – Wenn Geburt und Tod sich nahe sind

Interdisziplinäres Betreuungsnetz des Universitätsklinikums Freiburg unterstützt Eltern, die während der Schwangerschaft von einer lebensbedrohlichen Erkrankung ihres ungeborenen Kindes erfahren / Projekt erhält Fürst Franz-Josef von Liechtenstein-Preis


Wenn werdende Eltern von einer schweren, unter Umständen nicht mit dem Leben zu vereinbarenden Erkrankung oder Fehlbildung ihres ungeborenen Kindes erfahren, sind sie zutiefst verunsichert und erschüttert. Um sie in diesem schwierigen Lebensabschnitt bestmöglich zu unterstützen, wurde im Oktober 2020 das Projekt „Betreuungsnetz für Frauen und Paare nach Pränataldiagnostik“ der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg ins Leben gerufen. Ein Team aus Fachärzt*innen, Pflegenden, Hebammen, psychosozialen Berater*innen und Seelsorgenden begleitet die Patientinnen und deren Angehörige vom Zeitpunkt eines auffälligen Befundes bis zur Nachsorge.  Ende April erhielt das „Betreuungsnetz für Frauen und Paare nach Pränataldiagnostik“ den mit 5.000 Franken dotierten Fürst Franz-Josef von Liechtenstein-Sonderpreis 2020. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an besondere Leistungen zur Unterstützung von Menschen beim Tod ihres Kindes in der Schwangerschaft oder rund um die Geburt.

Im Unterschied zu Frauen und Paaren, die ihr Kind durch eine Fehl- oder Totgeburt verloren haben, setzt nach Diagnosestellung einer schweren fetalen Fehlbildung bei der Schwangeren zusätzlich zum Trauerprozess ein komplexer Entscheidungsprozess ein. Die Eltern sehen sich in der Regel vor die Wahl gestellt: die Schwangerschaft fortführen und den Weg der palliativen Geburt gehen oder einen Schwangerschaftsabbruch einleiten. „Besonders wichtig ist uns die Stärkung der Eltern in ihrer Selbstbestimmung. Wir möchten sie befähigen, eine gut informierte und ethisch reflektierte Entscheidung treffen zu können, die im Einklang mit den eigenen Glaubensvorstellungen und Lebensentwürfen steht“, erklärt Klinikseelsorgerin Silke Winkler. Gemeinsam mit der Hebamme und Pflegeexpertin Ina Waterstradt und Oberärztin Dr. Elke Bäz aus der Klinik für Frauenheilkunde obliegt ihr die Leitung des Projekts.

Die multiprofessionellen Teammitglieder erarbeiten unter anderem ein umfassendes Beratungskonzept, stärken die Kommunikation zwischen ambulanten und stationären Bereichen und entwickeln eine gemeinsam einsehbare Dokumentation. „Auf diese Weise profitieren die betroffenen Frauen und Paare von einer engmaschigen medizinischen, psychosozialen und seelsorgerischen Versorgung sowie pflegerischen und Hebammenbegleitung“, sagt Ina Waterstradt.

Kontakt:
Ina Charlotte Waterstradt
Hebamme und Pflegeexpertin
Klinik für Frauenheilkunde
Universitätsklinikum Freiburg
Tel: 0761 270 29400
ina.charlotte.waterstradt@uniklinik-freiburg.de 

Silke Winkler
Klinikseelsorgerin
Katholische Klinikseelsorge
Universitätsklinikum Freiburg
silke.winkler@uniklinik-freiburg.de
 


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