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Freiburg, 26.01.2016

Übergewicht bei Kindern: So lassen sich überflüssige Kilos vermeiden

Expertin des Universitätsklinikums Freiburg weist auf Gesundheitsschäden durch langfristiges Übergewicht bei Kindern hin


41 Millionen Kinder weltweit sind zu dick, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO – und auch in Deutschland sind derzeit rund 15 Prozent aller drei- bis 17-Jährigen übergewichtig. Prof. Dr. Ute Spiekerkötter, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, forscht seit langem über den kindlichen Stoffwechsel und weiß, welche Gesundheitsschäden langfristig bei Übergewicht im Kindesalter zu erwarten sind.

„Die Ursachen für Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen sind vielfältig: Eine zu reichhaltige Ernährung mit hohem Zucker- und Fettanteil trägt dazu ebenso bei wie zu wenig Bewegung“, sagt Prof. Spiekerkötter. Doch auch der Ernährungs- und Lebensstil der Eltern hat Auswirkungen: „Studien haben gezeigt, dass eine starke Gewichtszunahme der Mutter während der Schwangerschaft von mehr als 17 Kilogramm das Risiko des Kindes erhöht, später übergewichtig zu werden“, so Spiekerkötter. Damit gehen gesundheitliche Gefahren einher: „Übergewichtige Kinder sind besonders von Diabetes, orthopädischen Schäden und Magen-Darm-Erkrankungen bedroht.“

Vorbeugen können eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung – 60 Minuten pro Tag empfiehlt die WHO. „Zeigt die Waage zu viel an, sollten Kinder in der Wachstumsphase keinesfalls eine Diät durchführen“, rät Spiekerkötter. „Sonst kann ein Mangel an wertvollen Nährstoffen die gesunde Entwicklung gefährden.“ Stattdessen solle das Kind sein Gewicht möglichst halten, damit die nächste Wachstumsphase das Verhältnis von Gewicht und Größe wieder in den Normalbereich führt. Viel leckeres Gemüse, Obst, Vollkornbrot, fettarme Milchprodukte und Fleischsorten helfen dabei, das Gewicht zu normalisieren. Auch in Getränken wie Saft, Limonade und Kakao verbergen sich zusätzliche Kalorien, die mit ungesüßten Tees und dünnen Saftschorlen eingespart werden können. 

Ziel sollte sein, gesundheitliche Gefährdungen durch massives Übergewicht zu vermeiden: „Genau wie Erwachsene haben auch Kinder ihren ganz eigenen Körperbau“, sagt Spiekerkötter. „Bei Kindern muss neben Gewicht und Körpergröße immer auch das Alter berücksichtigt werden“, gibt Spiekerkötter zu bedenken. Wer im Zweifel ist, ob das eigene Kind gefährdet ist, findet auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen BMI-Rechner für Kinder und Jugendliche, der diese Faktoren einbezieht und Ernährungstipps parat hält: www.bzga-kinderuebergewicht.de/adipo_mtp/bmi/bmi-rechner/rechner.php 


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