Strukturqualität Kinder-Reha
Sicherung der Strukturqualität in der stationären medizinischen Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen
Ziel dieses Projekts, das gemeinsam von der gesetzlichen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung initiiert wurde und von der AQMS in Kooperation mit dem Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg (Prof. Dr. Dr. U. Koch) durchgeführt wurde, war die Strukturerhebung und Analyse von Einrichtungen zur stationären medizinischen Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen.
Im Rahmen einer Konzeptionsphase wurde zunächst ein Katalog potenzieller Strukturkriterien zusammengestellt. Die Basis hierfür wurde gebildet durch die Erfahrungen aus den Qualitätssicherungsprogrammen beider Rehabilitationsträger zur Strukturerhebung im Erwachsenenbereich, die im Hinblick auf indikationsspezifische und kinder- und jugendspezifische Erfordernisse adaptiert wurden. Zu diesem Zweck wurden Ergebnisse aus Literaturrecherchen und Expertenbefragungen sowie Informationen von Fachgesellschaften, Rehabilitationsklinikern und Rehabilitationsträgern berücksichtigt. Darauf basierend wurde in einem zweiten Schritt unter Beteiligung von Expertengruppen und unter Rückgriff der Ergebnisse eines Pretests eine erste Version des Strukturerhebungsbogens erarbeitet. Im Anschluss an die Konzeptions- und Entwicklungsphase fand in insgesamt 79 Kliniken im Bereich der Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen der verschiedenen beteiligten Rehabilitationsträger die Datenerhebung zur Strukturqualität statt (Rücklaufquote 83,3%).
Basierend auf dem entwickelten Erhebungsinstrument wurden neben der Deskription der Versorgungsstrukturen und der Beurteilung der Strukturqualität der einbezogenen Einrichtungen in Form eines klinikspezifischen Einrichtungsprofils indikationsbezogene Klinikvergleiche bezüglich der Strukturqualität ermöglicht. Die Klinikvergleiche erfolgten auf Basis der Zuordnung der Einrichtungen zu den jeweils behandelten Indikationsgruppen, wobei folgende Indikationen explizit erfasst wurden: Pneumologie, Dermatologie, Stoffwechselerkrankungen/Endokrinologie, Kardiologie, Neurologie und Neuropädiatrie, Gastroenterologie, Onkologie, Psychosomatik/Psychiatrie, Nephrologie/Urologie, Rheumatologie und andere Indikationen. Ferner wurden Daten für eine gezielte Zuweisungssteuerung erfasst und analysiert. In zehn Kliniken wurden darüber hinaus Visitationen durchgeführt, die das Ziel verfolgten, durch eine Inaugenscheinnahme vor Ort und persönliche Gespräche mit Leitungskräften und Mitarbeitern der Klinik Informationen zu gewinnen, welche die Beurteilung der Strukturqualität anhand des eingesetzten Messinstruments qualitativ vertieften und validierten. Die Visitationen lieferten außerdem wichtige Informationen zur Angemessenheit und Anwendbarkeit der Strukturkriterien, welche neben den Ergebnissen der Strukturerhebung in die Überarbeitung der Kriterienliste einflossen.
Seit Juli 2005 liegt die überarbeitete Liste von Strukturkriterien für Einrichtungen der Kinder- und Jugendrehabilitation vor, die sich in Basiskriterien einerseits und Zuweisungssteuerungskriterien andererseits differenzieren lassen. Während Basiskriterien basale Qualitätsanforderungen abbilden, beinhalten Zuweisungssteuerungskriterien Informationen, die für die Zuweisung von Rehabilitanden mit spezifischen Bedürfnissen relevant sind. Inhaltlich lassen sich die Kriterien folgenden Bereichen zuordnen: „Allgemeine Merkmale und räumliche Ausstattung“, „Medizinisch-technische Ausstattung“, „Patientenbetreuung, Diagnostik, Therapeutische Behandlungen, Schulungen“, „Personelle Ausstattung“, „Konzeptionelle Grundlagen“, „Internes Qualitätsmanagement“ sowie „Interne Kommunikation und Personalentwicklung“. Damit steht nach der abschließenden Bearbeitung eine Strukturkriterienliste sowie ein Fragebogeninstrument zur Verfügung, das für den Einsatz in der Routine der Qualitätssicherung geeignet erscheint. Außerdem wurden die Projektergebnisse den Sozialversicherungsträgern in Form einer Systemdokumentation als Datenbank zur Verfügung gestellt.
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