LESTOR
Leitstellen-basierte Erkennung von Schlaganfall-Patienten für eine Thrombektomie und daraufhin abgestimmte Optimierung der Rettungskette (LESTOR)
Kooperationsprojekt mit der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie, Universitätsklinikum Freiburg (Dr. Jochen Brich, Konsortialführer), Universitäts-Notfallzentrum, Universitätsklinikum Freiburg (Prof. Dr. Hans-Jörg Busch), Klinik für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Freiburg (Prof. Dr. Horst Urbach). Die SEVERA übernimmt die Funktion des evaluierenden Instituts.
Förderer: Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)
Projektlaufzeit: 36 Monate (Ende: Februar 2024)
Das Ziel der geplanten Studie war die Verkürzung der Rettungsdauer von Patient*innen mit einem Schlaganfall mit Large Vessel Occlusion (LVO), der etwa 30% aller Schlaganfälle ausmacht. In den ersten Stunden bestehen gute Heilungschancen, der Therapieerfolg ist jedoch stark zeitabhängig. Ziel war die Verbesserung der präklinischen Versorgung von Patient*innen mit Schlaganfall mit LVO, die von einer mechanischen Thrombektomie (MT) profitieren, aber weit von einer Klinik mit einem Thrombektomiezentrum entfernt wohnen. Einer der innovativen Aspekte des Projekts war der Einbezug von Laien (Ersthelfer*innen) bei der zeitnahen Identifikation des lebensbedrohlichen Krankheitsbildes.
Zur Optimierung der Versorgung mussten bereits während der Notfallmeldung durch die Leitstellendisponent*innen diejenigen Patient*innen identifiziert werden, bei denen ein dringender Verdacht auf Schlaganfall mit LVO vorhanden war Hierfür wurde - ein über die Aussagen der Ersthelfer*innen zu bestimmender LVO-Score erarbeitet, in Zusammenarbeit mit den Leitstellen getestet und im Anschluss in Schulungen allen teilnehmenden Leitstellendisponent*innen, Notärzt*innen und Rettungsdienstmitarbeiter*innen vermittelt.
Im Rahmen der Studie, die in Südbaden für drei Jahre zusammen mit sechs Leitstellen, drei Luftrettungsorganisationen und acht Kliniken geplant war, wurde durch die Leitstellendisponent*innen bei Verdacht auf einen Schlaganfall mit LVO sofort ein Rettungshubschrauber für den schnellstmöglichen Transport in ein Zentrum mit Möglichkeit der MT alarmiert.
Die SEVERA war in dem Projekt für die wissenschaftliche Evaluation mittels Prozess- und Ergebnisevaluation zuständig. Das Studiendesign sah eine kontrollierte Machbarkeitsstudie mit einem Stepped Wedge Design und Clusterung von 6 Leitstellen zur sukzessiven Implementierung der Intervention vor. Primärer Endpunkt war das klinische Outcome, erfasst mit der modifizierten Rankin-Skala (Ausmaß der Behinderung/Einschränkung von Aktivitäten) nach 90 Tagen. Es erfolgten gesundheitsökonomische Auswertungen im Sinne von Kosten-Effektivitäts-Analysen bezüglich der verschiedenen Outcome-Parameter. Die Prozessevaluation bediente sich qualitativer Methoden (Interviews).
Das Projekt war für drei Jahre in Südbaden (Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach, Emmendingen, Waldshut, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen sowie Stadtkreis Freiburg) gemeinsam mit den regionalen Leitstellen, Kliniken und Rettungsdiensten geplant.
Projektleitung in der SEVERA
Projektteam in der SEVERA
- Diana Rau
- Nicole Zimmermann
- Clara Franck
- Anne Nau

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
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