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Konzepte

Bedarfsgerechte Patienteninformation für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden auf der Basis subjektiver Konzepte

Förderschwerpunkt Versorgungsnahe Forschung: Chronische Krankheiten und Patientenorientierung

Förderung: Deutsche Rentenversicherung Bund

Projektbeginn: 1.1.2008

Förderdauer: 3 Jahre

Kooperationspartner:

 Mit „Standardinformationen“ über Krankheit und Behandlung sind Pa­tien­ten häufig unzufrieden. Ziel des Projekts war es daher, eine theoriebasierte Inter­ven­tion zu entwickeln und zu evaluieren, mittels derer Informationen auf die indivi­du­el­len Bedar­fe der Pa­tienten zuge­­schnitten werden, indem sie gezielt an die patienten­sei­ti­gen Vorstellun­gen und Über­zeu­gungen hinsichtlich Krankheit und Behandlung anknüpfen. Mittelfristig soll­te durch eine bessere Passung zwischen den vermittelten Informationen und dem sub­jek­ti­ven patientenseitigen Informationsbedarf ein besseres Rehabilitationsergebnis erzielt werden. Die Überprüfung dieser Fragestellung an insgesamt N=414 Rehabilitanden zeigte, dass die Intervention in der Diagnose­grup­pe Chronischer Rücken­­­­schmerz insbesondere im Hinblick auf sog. „proximale“, d.h. der Intervention nahe Ergebnisgrößen effektiv ist. So erlebten die Patienten im Rehabilitations­verlauf einen deutlicheren Zuwachs an persönlicher Kontrol­lier­barkeit der Rückenschmerzen. Darüber hinaus bewerte­ten sie die Informationen, die wäh­rend der Reha­bi­litation zur Krankheit und zur Reha­bilitation vermittelt wurden, in einem deutlich größeren Ausmaß als ihren Bedürfnissen entsprechend. In der Diagnosegruppe Depressive Störungen ließ sich die Effek­tivi­tät der Inter­vention kaum belast­bar nachweisen. Hypothesenkonform sind ledig­lich die Ergeb­nis­se, dass die Informationen, die während der Rehabilitation zur Medika­tion vermittelt wur­den, in der Inter­ven­tionsgruppe in einem größeren Ausmaß den patienten­sei­tigen Bedürfnis­sen entsprochen haben und dass die Patienten der Interventions­gruppe sub­jek­tiv in stärke­rem Ausmaß akti­ves Informations­ver­halten zeigten. Behandlerseitig traf die Intervention auf Akzeptanz. Kün­fti­ge Fragestellungen beziehen sich darauf, wie der Effekt der Intervention insbesondere durch theoriekonforme Weiterentwicklungen gestei­gert werden kann, so dass er sich mittelfristig auch in sog. distalen, d.h. der Intervention ferneren Ergebnisgrößen abzeichnet.

Folgende Veröffentlichungen zum Projekt liegen vor:

  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C (2009). Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung des subjektiven Behandlungskonzepts von Rehabilitanden. Die Rehabilitation, 48, 345-353.
  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C (2010). Entwicklung, Implementierung und Umsetzung einer Intervention zur bedarfsgerechten Patienteninformation für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. Rehabilitation, 49, 292-300.
  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C. Illness beliefs, treatment beliefs and information needs as starting points for patient information - evaluation of an intervention for patients with chronic back pain. Patient Education and Counseling. Epub ahead of print (DOI 10.1016/j.pec.2011.05.028).
  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C. Illness beliefs and treatment beliefs as predictors of short- and middle term outcome in depression (under review)
  • Heyduck K, Glattacker M, Meffert C. Rehabilitation aus Patientensicht – Eine qualitative Analyse der subjektiven Behandlungskonzepte von Patienten in der stationären orthopädischen und psychosomatischen Rehabilitation. Rehabilitation. Epub ahead of print (DOI 10.1055/s-0030-1268000).

Bei folgenden Kongressen wurden Projektergebnisse berichtet:

  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C: Entwicklung und psychometrische Prüfung eines Fragebogens zur patientenseitigen Erfassung rehabilitativer Behandlungskonzepte DRV-Schriften, 2009; 83: 114-116 (18. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, vom 10.03.2009 in Münster, Deutsche Rentenversicherung Bund), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
  • Glattacker M, Heyduck, K, Meffert C: Wie bewerten Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit chroni­schen Rückenschmerzen und depressiven Störungen ihre Informationen zu Krankheit und Rehabilita­tion? Zeitschrift für Allgemeinmedizin, 2009: 83-84 (8. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung Heidelberg)
  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C: Die krankheits- und behandlungsbezogene Informations­be­wer­tung als Grundlage für eine bedarfsgerechte Patienteninformation DRV-Schriften, 2010; 88: 224-226 (19. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, vom 08.03.2010 in Leipzig, Deutsche Renten­ver­sicherung Bund), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C: Subjektive Krankheits- und Behandlungskonzepte: Anknüpfungs­punkte für eine patientenorientierte Behandlung von RehabilitandInnen mit depressiven Störungen? Monitor Versorgungsforschung, Sonderausgabe – Hauptprogramm /Abstractband, 2010; 121 (9. Deut­scher Kongress für Versorgungsforschung/2.10.2010 in Bonn), DNVF (Hrsg)
  • Glattacker M, Heyduck K, Meffert C: Führt eine an subjektiven Erklärungsmodellen anknüpfende Pa­tien­teninformation zu einer verbesserten patientenseitigen Informationsbewertung? Effektivität einer In­ter­vention zur bedarfsgerechten Patienteninformation DRV-Schriften, 2011; 93: 145-146 (20. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium/ 14.-16.3.2011 in Bochum/DRV Bund und DRV Knapp­schaft-Bahn-See), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
  • Heyduck K, Glattacker M, Meffert C: Rehabilitation aus Patientensicht - Eine qualitative Analyse der subjektiven Behandlungskonzepte von Patienten in der stationären Rehabilitation DRV-Schriften, 2009; 83: 262-264 (18. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, vom 10.03.2009 in Münster, Deutsche Rentenversicherung Bund), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
  • Heyduck K, Glattacker M, Meffert C: Entwicklung einer Intervention zur bedarfsgerechten Patienten­information für Rehabilitandinnen und Rehabilitanden auf der Basis subjektiver Konzepte DRV-Schriften, 2010; 88: 226-228 (19. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium, vom 08.03.2010 in Leipzig, Deutsche Rentenversicherung Bund), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
  • Heyduck K, Glattacker M, Meffert C: Rehabilitationsbezogene Behandlungskonzepte von Patienten mit chronischem Rückenschmerz und Depression Monitor Versorgungsforschung, 2010: 44 (9. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung/Bonn/DNVF 30.09.2010)
  • Heyduck K, Glattacker M, Meffert C: Charakteristika der Ausprägung subjektiver Krankheits- und Behandlungsrepräsentationen bei Patienten mit depressiver Störung in Abhängigkeit von verschie­denen soziodemographischen Variablen. DRV-Schriften, 2011; 93: 277-279 (20. Rehabilitations­wissenschaftliches Kolloquium/ 14.-16.3.2011 in Bochum/DRV Bund und DRV Knappschaft-Bahn-See), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)

Teilnehmende Kliniken MSK:

  • Fachklinikum Sachsenhof, 08645 Bad Elster, Dr. med. Wilhelm Rehner / Dr. med. Christine Ulbricht
  • Rehabilitationsklinik Moorbad Bad Doberan, 18209 Bad Doberan, Dr. med. Peter Kupatz
  • AOK Klinik Schlossberg, 75378 Bad Liebenzell, Dr. med. Karlheinz Tschuran
  • Sankt-Rochus-Kliniken, 76669 Bad Schönborn, PD Dr. med. Klaus Rohe
  • Schön Klinik Harthausen, 83043 Bad Aibling, Dr. med. Andreas Leidinger

Teilnehmende Kliniken Psychosomatik:

  • Rehabilitationsklinik Frankenhausen DRV-Bund, 06567 Bad Frankenhausen, Dr. med. Burkhard Cicholas
  • Rehabilitationsklinik "Garder See", 18276 Lohmen, Dr. med. Herbert Schindler
  • Brunnen-Klinik, 32805 Horn-Bad Meinberg, Dr. med. Martin Ohly
  • Klinik am Homberg, 34537 Bad Wildungen, Dr. med. Heike Schulze
  • DE´IGNIS Fachklinik GmbH, 72227 Egenhausen, Dr. med. Rolf Senst
  • Psychosomatische Fachklinik Schömberg, 75328 Schömberg, Dr. med. Wilfried Callenius

Projektleitung

Dr. Manuela Glattacker

Kontakt

Ksenija Fahrländer

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
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