Kinder-Reha
Messung der Behandlungszufriedenheit und der Ergebnisqualität bei Adipositas im AOK-Kinderkurheim Wyk auf Föhr
Ziel des Projekts, das in enger Abstimmung mit dem AOK-Kinderkurheim Wyk auf Föhr und der AOK Klinik GmbH konzipiert wurde, war die Erfassung der Behandlungszufriedenheit von Eltern und Kindern, die an einer Maßnahme im AOK-Kinderkurheim teilgenommen haben, sowie die Messung der mittel- und langfristigen Ergebnisqualität bei adipösen Kindern und Jugendlichen.
Die Behandlungszufriedenheit wurde an einer Stichprobe von N=517 Kindern und N=395 Eltern ermittelt. Basierend auf der Altersstruktur der im AOK-Kinderkurheim behandelten Kinder sowie auf entwicklungspsychologischen Überlegungen wurden Kinder ab dem Alter von acht Jahren in die Studie einbezogen, wobei das gesamte Indikationsspektrum der Einrichtung Berücksichtigung fand. Zum Einsatz kamen Erhebungsinstrumente zur Erfassung der Zufriedenheit der Kinder bzw. der Eltern mit den in der Klinik vorgehaltenen Strukturen, Prozessen und Ergebnissen, die vor dem Hintergrund der spezifischen Angebotsstruktur der Einrichtung formuliert wurden. Die Ergebnisrückmeldungen liefern der Klinik somit konkrete Ansatzpunkte, an welchen Stellen möglicherweise Entwicklungspotenzial im Sinne der Optimierung ihrer Strukturen oder Prozesse besteht.
Im Rahmen der Messung der Ergebnisqualität wurde auf die langfristigen Behandlungsergebnisse bei Adipositas fokussiert, die an einer Stichprobe von N=250 Kindern erhoben wurden. Kinder ab dem Alter von acht Jahren wurden hierbei zu sechs Messzeitpunkten (zwei Wochen vor der Maßnahme, bei Behandlungsbeginn, bei Behandlungsende, vier Wochen nach der Entlassung und sechs sowie zwölf Monate nach der Entlassung) zu ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität, zu adipositasspezifischen Belastungen sowie zu ihrem Bewegungs- und Essverhalten befragt. Zur Operationalisierung dieser Outcomeparameter kamen der generische KINDL®-Fragebogen zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen (Ravens-Sieberer, 2003), das indikationsspezifische Adipositas-Zusatzmodul des KINDL®-Fragebogens sowie der IEG-Kind (Inventar zum Essverhalten und Gewichtsproblemen für Kinder; Diehl, 1999) zum Einsatz. Darüber hinaus wurden über die Eltern soziodemographische Merkmale – bezogen auf das Kind, die Eltern und die Familie – und über die Ärzte in der Einrichtung Größe und Gewicht dokumentiert, so dass neben den Effekten auch Prädiktoren des Outcomes identifiziert werden konnten.
Datenerhebungsbeginn war Ende September 2004. Im Oktober 2005 wurde die Datenerhebung zu den kurzfristigen Effekten der Maßnahme sowie zur Eltern- und Kinderzufriedenheit abgeschlossen, so dass über einen Erhebungszeitraum von einem Jahr Daten von Kindern und Jugendlichen, die eine Maßnahme im AOK-Kinderkurheim in Anspruch nahmen, ausgewertet werden konnten. Die Katamnesebefragungen wurden im November 2006 abgeschlossen. Die Ergebnisberichte liegen seit Anfang 2007 vor.
Literatur:
- Ravens-Sieberer U: Der KINDL®-Fragebogen zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen - Revidierte Form. In: Schumacher J, Klaiberg A, und Brähler E (Hrsg.), Diagnostische Verfahren zu Lebensqualität und Wohlbefinden. Göttingen: Hogrefe, 2003; 184-188
- Diehl JM: Einstellungen zu Essen und Gewicht bei 11- bis 16-jährigen Adoleszenten. Schweizerische Medizinische Wochenschrift, 1999; 129 (5), 162-175
- Diehl JM: IEG-Kind. Inventar zum Essverhalten und Gewichtsproblemen für Kinder. Manual. 1999; 33-45
Publikation:
- Meffert C, Glattacker M, Jäckel WH: Die Einsatzfähigkeit des Assessment-Instruments „IEG-Kind“ in der Rehabilitation adipöser Kinder und Jugendlicher. Eingereicht beim 16. Rehabilitationswissenschaftliche Kolloquium vom 26.-28.03.2007 in Berlin.
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