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ID ROLL OUT

Infektiologische Konsiliar- und Beratungstätigkeit in Kombination mit Antibiotic Stewardship-Aktivitäten in nicht-universitären Krankenhäusern (ID ROLL OUT)

Kooperationsprojekt mit der Abteilung Infektiologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg (Prof. Dr. Siegbert Rieg, Konsortialführer) und zehn nicht-universitäre Kliniken in Baden-Württemberg. Die SEVERA übernimmt die Funktion des evaluierenden Instituts.

Förderer: Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)

Projektlaufzeit: 36 Monate (Beginn: 01.01.2021)

In Deutschland treten jährlich rund 600.000 nosokomiale Infektionen auf, woran ca. 15.000 Patienten/innen versterben. Noch wesentlich mehr Infektionen und Sterbefälle resultieren aus ambulant erworbenen Infektionen. Antibiotika werden zur Therapie bakteriell verursachter Infektionen eingesetzt. Falscher und unkritischer Einsatz von Antibiotika führt zu einer Zunahme von Antibiotika-​Resistenzen und schlechteren Behandlungsergebnissen.

Das Ziel dieser Studie ist die Verbesserung der Versorgung und Behandlung von Menschen, die sich aufgrund einer Infektion stationär in einer Klinik befinden. Antibiotic Stewardship (ABS)-​Programme sollen die Verordnungsqualität von Antibiotika z.B. durch Leitlinien und Schulungen, systematisch erhöhen. Das ID ROLL OUT-Projekt untersucht die Kombination des ABS-Programms mit einer infektiologischen Beratung (Unterstützung und Falldiskussionen durch einen Experten) oder mit einer infektiologischen Konsiliarservice-​Tätigkeit (Beratung vor Ort). Die Studie beabsichtigt außerdem herauszufinden, wie die Angebote in den Klinken umgesetzt werden können.  

Durch die Studie sollen Antibiotika angemessener eingesetzt, Antibiotika-Resistenzen reduziert und Behandlungsergebnisse verbessert werden. Es gilt herausfinden, welches Angebot (die Kombination des ABS-Programms mit einer infektiologischen Beratung oder mit einer infektiologischen Konsiliarservice-​Tätigkeit) die Therapie von Menschen mit einer Infektion verbessert, die Sterblichkeit und Krankenhausverweildauer sowie die Behandlungskosten reduziert. Diese Erkenntnisse sind bundesweit für alle nicht-universitären Klinken relevant.

Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische, clusterrandomisierte zweiarmige Interventionsstudie mit einer Vorher-Nachher-Analyse. Primäre, patientenbezogene Endpunkte sind S. aureus-Bakteriämie und ambulant erworbene Pneumonie. Sekundäre, patientenbezogene Endpunkte sind u.A. die Krankenhaussterblichkeit, Krankenhausverweildauer, Wiederaufnahme innerhalb acht Wochen. Sekundäre, krankenhausbezogene Endpunkte sind die Antibiotika-Verordnungsqualität und –dichte sowie die Gesamtkosten-Kalkulation. Zudem wird auch eine Prozessevaluation durch die SEVERA durchgeführt, um den Prozess der Umsetzung der Intervention zu zwei Zeitpunkten in der Implementierungsphase zu bewerten. Es kommen halbstrukturierte, leitfadengestützte Einzelinterviews und Fokusgruppen zum Einsatz. Es werden pro Klinik eine Fokusgruppe sowie Einzelinterviews mit den involvierten Mitgliedern des Interventionsteams durchgeführt.

Projektleitung in der SEVERA

Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker

Projektteam in der SEVERA

Kontakt

Ksenija Fahrländer

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
E-Mail: Kontakt