Zu den Inhalten springen

Erfolgsattribution

Erfolgs- und Misserfolgsattribution von chronisch Kranken und ihren Behandlern in der medizinischen Rehabilitation

Es gibt im deutschsprachigen Raum nur wenige Studien zu der Frage, worauf Patienten und Behandler (Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte) einen wahrgenommenen Erfolg bzw. Misserfolg einer durchgeführten Maßnahme der medizinischen Rehabilitation zurückführen, welche Kausalattribution sie also diesbezüglich vornehmen. Diese wissenschaftlich in den Kontext der angewandten Sozialpsychologie bzw. der Gesundheitspsychologie einzuordnende Fragestellung besitzt eine hohe klinisch-praktische Bedeutung, da

  • bestimmte, u.U. dysfunktionale Kausalattributionen des Patienten (z.B. „mir geht es besser, weil ich die richtigen Medikamente bekommen habe“, „.… weil ich mal ausspannen konnte“) für das Nachsorgeverhalten prognostisch relevant sein können,
  • deutliche Divergenzen zwischen den Attributionen des Patienten und der Behandler für eine unzureichende Einbindung des Patienten in die Therapieplanung und –bewertung indikativ sein können,
  • deutliche Divergenzen zwischen den einzelnen Behandler-Berufsgruppen für unzureichende Team- und Kommunikationsprozesse in der jeweiligen Einrichtung indikativ sein können.

Ziel der explorativen Studie ist es, durch einen qualitativen Zugang einen Überblick über die Erfolgs- und Misserfolgsattributionen von Patienten und Behandlern in den Indikationen Kardiologie und Muskuloskeletale Erkrankungen zu gewinnen. Dazu sollen in vier Kliniken (zwei pro Indikation) Interviews mit insgesamt 40 Patienten und 20 Behandlern unterschiedlicher Berufsgruppen durchgeführt werden.

Zentrale Fragestellungen der inhaltsanalytischen Auswertung werden sein:

  •  Wie lassen sich die Erfolgsattributionen beschreiben und kategorisieren? Bilden sich bestimmte Dimensionen von Kausalattributionen (z.B. internal vs. external) ab?
  • Wie homogen bzw. heterogen sind die Erfolgsattributionen der Patienten (bzw. der Behandler)?
  • Welche Unterschiede zeigen sich zwischen den Erfolgsattributionen der Patienten und der Behandler?

Mit den Ergebnissen der Auswertung soll die Grundlage für ein Folgeprojekt geschaffen werden, welches sich mit der Entwicklung eines Assessmentinstruments zur Erfassung der patientenseitigen Erfolgsattributionen und der quantitativ-statistischen Analyse des Konstrukts befasst.

Projektleitung

Dr. Manuela Glattacker

Kontakt

Ksenija Fahrländer

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
E-Mail: Kontakt