Sprechstunden | Patienteninfo
Das CCI behandelt Patienten mit angeborenen Immundefekten, Patienten mit Infektanfälligkeit, Patienten mit ungewöhnlichen Infektionen, Patienten mit unklaren entzündlichen Erkrankungen und Patienten mit Autoimmunität.
Was ist Immundefizienz und wie kommt es dazu?
Immundefizienz macht sich vor allem durch Infektanfälligkeit bemerkbar. Häufige, hartnäckige oder ungewöhnliche Infektionen können ein Hinweis auf eine Abwehrschwäche sein. Das reicht von Erkältungskrankheiten, die aber schwerer oder häufiger auftreten als im Durchschnitt der Bevölkerung bis hin zu lebensbedrohlichen Infekten wie Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen, Leberentzündungen oder Abszessen. Immundefizienz zeigt sich aber auch häufig durch eine Störung der Immunregulation mit der Folge von Fieberschüben, Milz- und Lymphdrüsenschwellungen, Granulomen, entzündlichen Darmerkrankungen und verschiedenen Autoimmunerkrankungen.
Ursache von Immundefizienz sind häufig genetische, d.h. angeborene Erkrankungen. Das heisst aber nicht, dass nur Kinder betroffen sind. Forschungsergebnisse aus Freiburg haben wesentlich dazu beigetragen, zu verstehen, dass auch Immundefizienzerkrankungen, die sich erst im Erwachsenenalter zeigen, durch genetische Defekte bedingt sein können. Bestimmte Infektionen können zur Abwehrschwäche führen, das wichtigste Beispiel ist die HIV-Infektion. Häufigere Formen der chronischen Immundefizienz entstehen auch durch immunsuppressive Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen. Auch Fortschritte in der Krebsbehandlung und der Transplantationsmedizin werden zunehmend durch die Folgen der Immundefizienz begrenzt, die als Nebenwirkung der Behandlung auftritt.
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Wie kann man eine Immundefizienz feststellen?
Das Abwehrsystem ist nicht an ein Organ gebunden, sondern Abwehrzellen finden sich in fast allen Organen. Abwehrzellen kann man im Blut messen und im Reagenzglas kann auch Ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Auch mikroskopische Untersuchungen von Blut, Knochenmark oder Lymphknoten können sehr hilfreich sein. Schließlich sind auch oft Gentests notwendig, um eine Immundefizienz festzustellen. Ausgehend von neuen Erkenntnissen über das Abwehrsystem werden fortlaufend neue Untersuchungen möglich. Das CCI hat daher eine hochmoderne Diagnostikeinheit eingerichtet, die in ständigem Austausch mit den Grundlagenwissenschaftlern des CCI steht und neue Testverfahren einrichtet, um Immundefizienz zu diagnostizieren. Trotz aller neuen Techniken steht aber die ärztliche Fähigkeit, Anzeichen der Immundefizienz bei Patientengespräch und körperlicher Untersuchung richtig einzuordnen, immer noch an erster Stelle.
Kann man etwas tun gegen Immundefizienzerkrankungen?
Eine genaue Einordnung des Immundefekts ermöglicht eine Abschätzung, für welche Infektionen ein besonderes Risiko besteht. Dann kann man gezielt mit Medikamenten vorbeugen. Auch durch Antikörperinfusionen kann ein wesentlicher Schutz gegen Infektionen erreicht werden. Medikamente, die Immunzellen stimulieren oder im Falle von Fehlregulation auch unterdrücken oder vernichten stehen zur Verfügung, müssen aber vorsichtig und mit großer Kenntnis eingesetzt werden. Insbesondere bei angeborenen Immundefekten steht mit der Stammzelltransplantation ein Verfahren zur Verfügung, mit der schlecht funktionierende Abwehrzellen durch gesunde Zellen ersetzt werden können. Andere Formen der Behandlung mit Zellen und auch die Gentherapie sind bei Immundefekten in Entwicklung.