Hirntumorforschung mit Humangewebe statt Tierversuchen
Projekt untersucht Wechselwirkung zwischen Tumor- und Gehirnzellen / Menschliche Gewebemodelle ermöglichen Forschung, für die bislang Tierversuche nötig waren
Ein neu bewilligtes Forschungsprojekt der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg widmet sich der Erforschung von Meningeomen, einer häufigen Form von Hirntumoren. Ziel der am 1. November 2024 anlaufenden Studie ist es, das Zusammenspiel zwischen diesen Tumoren und Gliazellen, die einen wichtigen Teil der Mikroumgebung des Gehirns darstellen, besser zu verstehen. Das Projekt nutzt innovative, auf menschlichen Gewebemodellen basierende Methoden, um den Einsatz von Tierversuchen zu reduzieren. Die Forschungsergebnisse könnten wegweisend für die Entwicklung neuer, präziserer Therapieansätze sein. Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gefördert.
„Diese Studie kann uns einen entscheidenden Schritt näher zu einem tieferen Verständnis von Meningeomen und ihrer Umgebung im Gehirn bringen“, sagt Dr. Vidhya Madapusi Ravi, Leiterin des Projekts und der Forschungsgruppe für 3D-Gehirnmodelle an der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. „Indem wir menschliche Gewebeproben statt tierischer Modelle verwenden, können wir präzisere Ergebnisse erzielen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten.“
Bildunterschrift: Winzige Proben der Hirnrinde, die bei Routineoperationen ohnehin anfallen, werden im Labor kultiviert. So eignen sie für komplexe Experimente besonders gut.
Bildrechte: Universitätsklinikum Freiburg
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