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Freiburg, 29.03.2022

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Paul Kleihues (21.5. 1936 - 17.3. 2022)

Das Tumorzentrum Freiburg - CCCF trauert um seinen Gründungsdirektor


29.03.2022

Herr Professor Kleihues wurde am 21. Mai 1936 in Rheine, Westfalen geboren. Er studierte Humanmedizin an den Universitäten Münster, München, Hamburg und Pavia (Italien). Nach dem Staatsexamen im Jahre 1961 wurde er im Jahre 1962 an der Universität Münster zum Dr. med. promoviert. 1964 erhielt er die Approbation als Arzt. Von 1964 bis 1976 war er wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Köln bei Professor Zülch. Im Jahre 1972 habilitierte er sich für das Fach Neuropathologie an der Universität zu Köln. Von 1976 bis 1983 war er Professor für Neuropathologie und Leiter der Abteilung Neuropathologie am Institut für Pathologie der Universität Freiburg. Im Jahre 1983 wurde er auf eine Professur für Neuropathologie der Universität Zürich, Schweiz, berufen, die er bis 2001 innehatte. Von 1992 bis 1993 war er Direktor des Instituts für Neuropathologie der Universität Zürich und von 1994 bis 2003 Direktor der International Agency for Research on Cancer (IARC) der World Health Organization (WHO) in Lyon, Frankreich. Von 2004 bis 2006 übernahm er die Position des Gründungsdirektors des Tumorzentrums, Comprehensive Cancer Center, Freiburg. Von 2005 bis 2006 war er Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und 2006 bis 2007 Gastwissenschaftler des Center for Cancer Research, National Cancer Institute (NIH/NCI), Bethesda, USA.

Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Beiträge zur Ätiologie, Pathogenese sowie Epidemiologie von Krebserkrankungen mit dem besonderen Schwerpunkt verschiedener Hirntumore, die die Grundlage für nahezu 300 wissenschaftliche Publikationen lieferte, wurde Herr Professor Kleihues mit einer Vielzahl von Wissenschaftspreisen und anderen Ehrungen ausgezeichnet. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang der Zülch-Preis für Grundlagenforschung in der Neurologie, die Goldmedaille der französischen Krebsliga, der Klinische Forschungspreis der Federation of European Cancer Societies sowie die Wahlen in die Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Schweizer Akademie für Medizinische Wissenschaften.

Über diese als solche schon höchst beeindruckenden und auszeichnungswürdigen wissenschaftlichen Leistungen hinaus hat sich Professor Kleihues auch im Bereich des Wissenschaftsmanagements einen international höchst anerkannten Ruf erworben. Von diesen ausgeprägten Fähigkeiten im Bereich der Organisation in der Hochschulmedizin haben die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum der Albert-Ludwigs-Universität in den Jahren 2004 bis 2006 in besonderem Maße profitiert. In diesem Zeitraum hat Herr Professor Kleihues entscheidend zum Aufbau des Tumorzentrums, Comprehensive Cancer Center Freiburg, als dessen Gründungsdirektor beigetragen. Er ist immer als souveräne Integrationsfigur aufgetreten und hat es sehr gut verstanden, die unterschiedlichen Fachdisziplinen im CCCF zu synergistischen Aktivitäten zu bündeln. Dabei war ihm die Etablierung einer starken Grundlagenforschung, translationalen Forschung sowie klinischen Forschung am CCCF stets ein zentrales Anliegen. Insbesondere hervorzuheben sind auch seine erfolgreichen Bemühungen, die Entwicklungen im CCCF einer breiteren, wissenschaftlichen sowie allgemeinen Öffentlichkeit auf nationaler sowie internationaler Ebene transparent zu machen. Diese Bemühungen haben letztendlich entscheidend dazu beigetragen, dass das Tumorzentrum im März 2007 von der Deutschen Krebshilfe als eines von zunächst vier „Onkologischen Spitzenzentren“ ausgezeichnet wurde.

Als Gründungsdirektor des CCC Freiburg und als national und international anerkannter Arzt und Wissenschaftler werden wir seiner Verdienste ehrenvoll gedenken.

Freiburg, im März 2022

Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Prof. Dr. Justus Duyster, Prof. Dr. Christoph Peters


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