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Zentrale Zytostatikazubereitung

Die zentrale Zytostatikazubereitung ist eine klinisch-pharmazeutische Dienstleistung des Universitätsklinikums Freiburg. In dieser Abteilung erfolgt die patientenindividuelle, aseptische Zubereitung von jährlich über 50000 applikationsfertigen Zytostatika.

Zytostatika sind Stoffe, die der Gefahrstoffverordnung unterliegen und entsprechend gehandhabt werden müssen. Zwei wichtige Aspekte müssen hier im Vordergrund stehen: der Produktschutz und der Personenschutz.

Produktschutz

Das Endprodukt, das die Zentrale Zytostatikazubereitung zur Verwendung am Patienten verlässt, muss steril, partikelfrei und pyrogenfrei sein. Hierfür stehen dem Personal Sterilwerkbänke zur Verfügung, in denen diese Forderungen erfüllt werden können. Zusätzlich zur technischen Ausstattung muss das Personal in Bezug auf aseptisches Arbeiten (Vermeidung des Einbringens von Keimen und Partikeln) an solchen Sterilwerkbänken genauestens geschult sein. Schulungen finden regelmäßig statt.

Personenschutz

Zytostatika sind Stoffe, die in die Zellteilung eingreifen. Da Zytostatika aber nicht nur tumorspezifisch wirken, sondern auch gesunde Zellen (hauptsächlich solche, die sich schnell teilen: Haarzellen, Keimzellen, Blutbildendes System im Rückenmark) angreifen, muss das Personal vor Exposition geschützt werden. Dieser Schutz ist zum einen technischer Art: man arbeitet an Sicherheitswerkbänken, die aufgrund besonderer Luftströmungen und Filterung der verbrauchten Luft dafür sorgen, dass keine kontaminierte Luft nach außen (aus der Sicherheitswerkbank) dringt. Zum anderen gelten besondere Kleidungsvorschriften und vor allem auch Verhaltensregeln im Umgang mit Zytostatika, die ebenfalls immer auf den neuesten Stand der Wissenschaft gebracht werden müssen. Der entscheidende Vorteil der Zentralisierung der Zytostatikazubereitung ist die Minimierung des Personals im Klinikum, das einer direkten Gefährdung ausgesetzt ist, dieser aber durch optimale Technik (diese ist in der Regel auch sehr kostenintensiv!) und dem aktuellsten "Know how" entgegentreten kann. Ebenso wird das betreffende Personal arbeitsmedizinisch kontrolliert. Ein weiterer Pluspunkt ist der Umweltschutzaspekt: Durch geeignete Voraussetzungen sind wir imstande, angebrochene Zytostatikalösungen für mehrere Patienten anteilig zu verwenden. D.h. Anbrüche können bei vorgegebenen Aufbewahrungsrichtlinien weiterverwendet werden und wandern so nicht zum Sondermüll, wo sie die Umwelt unnötig belasten, sondern werden erst nach völliger Entleerung zum Hausmüll gegeben. Die Sondermüllsammlung ist ebenfalls zentralisiert; alle Reste von Zytostatikainfusionen sowie alle Spritzen mit Zytostatikalösungen werden bei uns gesondert gesammelt und der Hochtemperaturverbrennung zugeführt. Auch diese Zentralisierung bedeutet für das Klinikum eine organisatorische Erleichterung.

Dienstleistungsspektrum

  • Patientenindividuelle, aseptische Zubereitung applikationsfertiger Zytostatika, Virustatika und monoklonaler Antikörper
  • Kontrolle der Verordnung auf Plausibilität und Richtigkeit bezüglich Dosis, Therapieintervall, Kompatibilität mit der Trägerlösung
  • Herstellung von Studienmedikation
  • Information der Ärzte über Dosierung, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen von Zytostatika
  • Beratung bei Paravasation von Zytostatika
  • Informationen der Ärzte und des Pflegepersonals zum sicheren Umgang mit Zytostatika
  • Statistische Auswertungen
  • Unterstützung bei der Erstellung von Therapiestandards für die onkologische Supportivtherapie

Der Fokus liegt hier bei der Aufrechterhaltung des hohen Standards der aseptischen Herstellung sowie der multidisziplinären Zusammenarbeit mit den Ärzten und dem Pflegepersonal. Beides führt zu hoher Therapie- und Arzneimittelsicherheit für den Patienten aber auch zu einer hohen Sicherheit der Ärzte und des Pflegepersonals im Umgang mit Zytostatika.

Kontakt

Tel. 0761 270 54670 oder -54671

Fax 0761 270 54650

mailto:apo.zytostatika@list.uniklinik-freiburg.de