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Kunst & Kultur

Die Kunstwerke

Stimme vom Berg, 1996

von Kazuo Katase

Installationen im Universitätsklinikum
Kunst im öffentlichen Raum

Asymmetrisch gestaltete Kegelform aus trapezförmig aufeinandergeschichteten Steinplatten.

Kegel: Anröchter Dolomit (Steinbruch zwischen Kassel und Dortmund)
Spitze: Italienischer Marmor;

Gewicht: ca. 12 t (davon "Steinfüllung" mit Kies, ca. 10-11 t).

Grundriß einförmig, Spitze kreisförmig.
Maße (HxBxT): 450 x 450 x 400 cm

Ausführendes Unternehmen: Fa. Friedrich Gerloff, Naturstein GmbH, Kassel.

Universitätsklinikum Freiburg
zwischen Neurozentrum und Medizinischer Klinik
Breisacherstraße

1996, also ein Jahr nach Tonus, konnte die "Stimme vom Berg" aufgestellt werden. Der aus grünblauem Anröchter Dolomit bestehende, im Grundriß asymmetrische Kegel, der eine kreisförmige Kappe aus weißem Marmor besitzt, deutet einen schneebedeckten Berg an.3 Formal betrachtet bildet die "Stimme vom Berg" den Abschluß der Blick und Wegachse zwischen der Eingangssituation an der Breisacher Straße und den sich anschließenden Gebäuden der Universitätsklinik und stellt gleichzeitig eine Antwort auf die in Sichtweite stehende Skulpturengruppe "Tonus" dar.

Katase verbindet mit der steinernen Form ein zur Erde gerichtetes Megaphon. Doch setzt das Werk eine Vielzahl von weiteren Assoziationen frei, die Julia Dold beschreibt: "Erinnerungen an Naturphänomene, die die Faszination des Menschen hervorrufen und eine damit verbundene Reflexion über die Gefährdung initiieren, aber auch Erinnerungen an Inhalte aus der christlichen Tradition, in der der Berg immer auch die Nähe zu Gott symbolisiert." 4

Der Künstler selbst betont zudem die meditative Funktion seines Kunstwerks: "Die Menschen sollten in Ruhe dem Berg begegnen, ihn beobachten, um ihre innere Stimme zu hören und ihr Dasein zu fühlen".5

Kai Fischle


Kazuo Katesegeboren 1947 in Shizuoka / Japan. Kazuo Katase siedelte nach ersten Erfolgen mit Einzelausstellungen in Japan im Jahre 1975 nach Deutschland über. Er hatte u. a. 1985 eine Ausstellung in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München, 1989 im Centre National d'Art Contemporian de Grenoble und 1991 im New Museum of Contemporary Art, New York. 1992 war Katase Teilnehmer der documenta 9 in Kassel. Der Stadt Freiburg ist er seit seiner Ausstellung im Adelhauser Kloster im Jahre 1988 verbunden. Seit 1976 lebt und arbeitet der Künstler in Kassel.
Tonus (Kazuo Katase)

  1. Um Wettbewerbsentwürfe waren auch Tony Cragg, Günther Förg und Ansgar Nierhoff gebeten worden, die wie Katase selbst alle bereits documenta Teilnehmer waren.
  2. Kazuo Katase: Tonus, 1995. Entwurf für eine Informationstafel. Fax an das Universitätsbauamt.
  3. Über einem Haiku in der Schneekuppe verewigte Katase seinen Dank an die Wegbereiter des Gesamtwerkes, Finanzpräsident Peter Körner und Prof. Dr. Hermann Frommhold.
  4. Dold 1996, S. 27.
  5. Zit. nach ebd.
Literatur

  • Anonym: Die neue Mitte - Die Stimme des Berges. In: amPuls. Mitarbeiterzeitung des Universitätsklinikums Freiburg 11/1996.
  • Anonym: Kreis, Kugel, Keil und jetzt auch Kegel. Kazuo Katases Kunstwerk am Klinikum komplett. In: Badische Zeitung vom 12. Oktober 1996.
  • Anonym: Katase und die Stimme vom Berg. In: Hessische Allgemeine Zeitung vom 2. November 1996.
  • Anonym: Das Kunstwerk eines Documenta Künstlers wird Freiburger Uni-Klinik zieren. In: Schwarzwälder Bote vom 9. März 1995.
  • Julia Dold: "Stimme vom Berg", Erweiterung des Kunstbeitrages "Tonus" von Kazuo Katase auf dem Platz vor der Medizinischen Klinik im Universitätsklinikum Freiburg. In: OFD-Nachrichten 4/ 1996, S. 26 f.
  • Silke Neske: Kazuo Katase: Tonus. Hauptseminararbeit, Institut der Künste, Pädagogische Hochschule Freiburg 1997.
  • Brigitte von Savigny: Neurozentrum Freiburg. In: FM 1995, S. 108 110.
  • Stefan Tolksdorf: Ein Ring für die Neurologie. Am Freiburger Uniklinikum wird Kazuo Katases Skulpturengruppe "Tonus" installiert. In: Badische Zeitung vom 18 März 1995.
  • Walter Vetter: Adolf Lorenz, ein begnadeter Architekt und Städtebauer. In: Freiburger Almanach 1980, S. 61 70.

Quelle: Michael Klant: Skulpturen in Freiburg - Kunst des 20. Jahrhunderts im öffentlichen Raum
mondo Verlag GmbH Freiburg, 1. Auflage 1998, ISBN 3-922675-76-X.

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