Walter Schelenz
31. August bis 9. Oktober 2009: Zeichnung und SkulpturDer 1903 in Karlsruhe geborene und 1987 in Freiburg gestorbene Walter Schelenz gilt als typischer Vertreter der Klassischen Moderne. Seine Skulpturen schwanken zwischen Abstraktion und Figuration. Diese Gratwanderung bietet ein Spannungsfeld dar, in dem der Künstler seiner Phantasie freien Raum lassen kann. Alles ist möglich. Bronze-Konstruktionen könnten als Figur oder als architektonische Details gesehen werden. Daraus ergeben sich Geschichten, die der Betrachter mit Lust sich selbst erzählt. Oder er folgt den Titeln, wie beispielsweise Verloren in Zeit und Raum (1981/82), um Handlungsfäden zu spinnen.
Das Zusammenführen disparater Elemente wirkt befremdlich und erzeugt eine surreale Stimmung. Das betrifft nicht nur die einzelnen Skulpturen, sondern auch die Konfrontation mehrerer Bronzen. Was soll man von den Titeln „Quillt durch´s Haus“ (1974, unten links) und Daphne (1963, unten rechts) halten? Die Metamorphose der vom lüsternen Apoll verfolgten Daphne ist weit fortgeschritten. Sie lässt sich von Zeus in einen Lorbeerbaum verwandeln und entgeht so dem Zugriff des gierigen Gottes. Doch was quillt da durch´s Gebälk – ein verwandeltes Geschöpf? Die Antwort muss sich der Betrachter geben.
Metamorphosen
Mit vielen Zeichnungen bereichert, vermittelt die Ausstellung einen wunderbaren Einblick in die Phantasie-Werkstatt des Künstlers. Dank der Leihgaben von Barbara Doerr und Thomas Schelenz konnte die Kuratorin des Herzzentrums Beate Hill-Kalusche eine bestechende Ausstellung.