Frank Piasta
29. Juni bis 30. Juli 2015Der 1967 in Bochum geborene Frank Piasta studierte von 1990-94 Kunstpädagogik und Sozialwissenschaften an der Universität Essen und 1994-96 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Gotthard Graubner, sowie bis 1999 an der Hochschule der Künste Berlin bei Kuno Gonschior. Der Künstler lebt und arbeitet in Freiburg.
Die Kunst des Erfindens und Findens, ars inveniendi et investigandi, führt über Experimente mit der Farbe und der Form, mit dem Raum und der Fläche und schließlich mit dem Material.
Wenn Farbe zur Form gerät und der Bildträger sich auflöst, befindet man sich (so ein wenig) jenseits physikalischer Gesetze: Die Farbform widerspricht offensichtlich der Gravitation, denn sie scheint zu schweben. Nüchtern gesehen, hängt sie in einem transparenten Rahmen, der sich als solcher in seiner Luzidität fast schon selbst verneint.
Eine weiteres Bild aus der Serie blank volume 2. aus dem Jahre 2015. Die zusammengesetzten Farbvolumina (oder soll man sie freie Farbskulpturen nennen?) ziehen den Bilck der Betrachter stark auf sich, so dass die Rahmenkonstruktion unsichtbar wird. Gravitation ist außer Kraft gesetzt. Wir spüren sie erst wieder, wenn wir uns auf den Weg zum nächsten Bild machen.
Die Kunst des Schwebens, von Frank Piasta und der Kuratorin Beate Hill-Kalusche beeindruckend in Szene gesetzt, erfolgt für den Betrachter im allmählichen Abschreiten der Arbeiten.
Doch die Sache mit dem Schweben deckt lediglich einen Aspekt der Ausstellung ab. Man verharrt vor dem Bild, tritt näher heran und untersucht die Farbskulpturen.
Das Farbmaterial gibt der Künstler mit Silikon an, also den uns bekannten Dichtstoffen, die wahrscheinlich in keiner Heimwerkstatt fehlen. Hier handelt es sich aber wohl um Silikonharze, die mit Farbpigmenten abgemischt sind. Diese wurstig-fließenden Formen verstärken den Eindruck des Schwebens oder den des langsamen Absinkens.