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Ulrike Gerst

Attika, 1. Mai bis 15. Juni 2016

Im Jahre 2005 war Ulrike Gerst mit einer Ausstellung im Herzzentrum vertreten. Mit ihren Bildern thematisierte sie „Unorte“, also Lokalitäten, an denen man nicht verweilen möchte.

Heute ist sie viele Schritte weiter gegangen. Das magische Licht seltsamer Gebäudedetails ist intensiviert worden, und die Koloristik noch tiefer ins Grau der Melancholie versunken. Die Details der Gebäude verstören durch ihre Beliebigkeit: Treppenaufgänge – wohin? Düstere Fensteröffnungen mit halb geschlossenen Jalousien – schmerzhaft realistisch.

Dann ein jäher Wechsel. Wenn man die Gemälde als Reihe oder Sequenz betrachtet, dann glaubt man, den Ausschnitt einer Gebäudefront vor Augen zu haben. Das düstere lichtet sich und die Ästhetik des Realistischen tritt hervor. Vertrautes wird greifbar.

Versöhnlich und freundlich erscheint das Bilder-Paar den Besuchern, die gerade den Ausstellungsraum der Attika betreten haben.  

Ein veritabler artistischer Spagat: Das Düstere hellt sich auf, und man ist sogar versucht, im eintönigen Grau Farbzonen auszumachen.

 


Serie Volksbad, Gouache auf Papier, 2005
Ort: Roskamm-Haus

Vita

  • 1953 geboren in Neustadt/Weinstraße
  • 1972 bis 1976 Studium Bildende Kunst und Deutsch an der PH Freiburg.
  • 1996 bis 2000 Studium der Malerei an der Freien Hochschule für Grafik-Design & Bildende Kunst Freiburg.
  • 2003 Kleinbasler Kunstpreis
  • 2009 Kavalierhaus-Stipendium Langenargen
  • Ulrike Gerst lebt und arbeitet in Freiburg und Berlin