Alexander Wolff, Elisabeth Endres, Petra Blocksdorf und Angela Flaig
20. Juni bis 5. August 2011: ohne TitelPetra Blocksdorf
Die „titellosen“ Fantasiewesen (Eitempera auf Leinwand) von 2010 und 2011 haben keine Titel verdient, da sie einen solchen vom Betrachter erhalten. Das kleinformatige Kriechtier – ein Albino – Mungo? – steht den großformatigen Dyptichen gegenüber. Diese schon längst säkularisierte sakrale Altarform verleiht den Wesen etwas Geheimnisvolles. Handelt es sich um endemische Weiß-Pelztiere aus dem Norden Grönlands?
Alexander Wolff und Angela Flaig
Die aus dem Jahr 2010 stammenden Mischtechniken (Format DIN A4) fügen sich in ihren Figurationen zu einem komplexen Ganzen zusammen. Der Betrachter wird angeregt, von einem Bild zu anderen zu springen, so als ob er vom jeweils nächsten Gemälde interpretatorische Hilfe erwarten könnte. Doch ist er auf sich selbst angewiesen, diese figurative Erzählung zu lesen. Er memoriert seine eigene Geschichte vor der Bilderwand. Angela Flaigs Distelzylinder – in Variationen auch in den Vitrinen der Eingangshalle zu sehen – dürfte inspirierend auf die gesamte Ausstellung wirken. Handelt es sich um eine Skulptur, um ein Säulensegment aus Luft? Der Zylinder wirkt wie ein Musikinstrument, in dem Melodien verborgen und noch nicht geboren sind. Nur das Auge vermag, die Töne zu befreien, vermag die Figurationen und Pelzwesen aus ihren Rahmen – Gefängnissen hervorzuholen.
Elisabeth Endres
Die Mischtechniken von 2009 verbinden Phantasie – Strukturen mit Gegenständen und Körperteilen. Die Besucher werden aufgefordert, sich ihr eigenes Bild zu gestalten, indem sie die Strukuren entflechten und neu ordnen. Gelingen kann das nur, wenn man bereit ist, spontan und nur dem Gefühl folgend dem „o.T.“ ein Motto zu zuzuweisen. Je länger man vor den Bildern verweilt und sich ganz dem Bildgegenstand hingibt, entdeckt man eine artistische Parallelwelt, die einen in ihren Bann zieht.