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Remote Staring - Ein parapsychologisches Standardexperiment mit neuer Prozedur

Susanne Müller und Stefan Schmidt

Viele Menschen glauben, spüren zu können, wenn sie aus der Ferne oder „hinter ihrem Rücken“ angeschaut werden. Bereits seit über 100 Jahren gibt es dazu Experimente, die immer wieder Hinweise darauf liefern, dass außersinnliche Kommunikation zwischen (zwei) Menschen möglich sein kann.

Wie bzw. ob dies tatsächlich nachweisbar funktioniert und welches entscheidende Bedingungen sein könnten, ist nach wie vor ungeklärt. Wir möchten diese Frage genauer untersuchen, da sie wichtige Implikationen für unser Forschungsgebiet, welches sich bis zur Fernheilung erstreckt, bieten kann. Daher haben wir von Januar – April 2006 am Universitätsklinikum Freiburg eine entsprechende „Remote Staring“ - Versuchsserie durchgeführt.

Bei Remote Staring Experimenten werden zwei Personen (eine VP und ein Versuchsleiter) in getrennten Räumen platziert. Während die Versuchsperson entspannt aber wach und aufmerksam in bequemer Position sitzt, wird bei ihr die Hautleitfähigkeit aufgezeichnet. Gleichzeitig wird die VP von einer Videokamera gefilmt und in den Raum des Experimentalleiters auf einen Monitor übertragen. In einer randomisierten und balancierten Reihenfolge soll dieser wahlweise die VP für die Dauer Periode von 60 Sekunden anschauen bzw. nicht anschauen. In unserem Experiment wurden 10 Perioden oder Phasen mit der Bedingung "anschauen" mit 10 Phasen der Bedingung "nicht anschauen" gemischt. Gleichzeitig zur Messung der Hautleitfähigkeit sollten die Vp, die weder über die Anzahl noch die Dauer oder die Reihenfolge der Anschauphasen unterrichtet waren, einen Schalter immer dann in eine „An“-Position bewegen, wenn sie das Gefühl hatten, sie werden angeschaut und immer wieder zurück in eine „Aus“-Position setzen, wenn dieses Anschauen ihrem Gefühl nach beendet war. Nach Abschluss der Experimentalserie wurden sowohl die physiologischen Werte der beiden Bedingungen jedes Einzelexperimentes (jeder Vp) als auch die bewussten Angaben der Versuchspersonen zu den Phasen miteinander verglichen und auf signifikante Unterschiede getestet.

Englische Publikation der Ergebnisse:

Müller, S., Schmidt, S. & Walach, H. (2006). Remote staring detected by conscious and psychophysiological variables. Combining and improving two successful paradigms. The Parapsychological Association 49th Convention. Proceedings of presented papers (pp. 85-99).

 

Die Studie wurde gefördert von der BIAL Foundation, Portugal.

Durchführung: 2004 – 2006

Ansprechpartner: Dr. Stefan Schmidt