Zu den Inhalten springen

Ein klarer Blick ins Innere des Menschen

Radiologie

Ein Radfahrer stürzt schwer. So schnell wie möglich wird er ins Krankenhaus gebracht. Jetzt muss schnell entschieden werden: Wie kompliziert ist der Bruch? Ist die Wirbelsäule verletzt? Sind wichtige  Gefäße betroffen? Hierbei ist der versierte Blick eines Radiologen gefragt. Er muss die Bilder aus dem CT extrem schnell beurteilen, damit die Ärzte aus den verschiedenen Fachbereichen sofort mit der Behandlung beginnen können.

Der Radiologe berät sich mit den Chirurgen und diagnostiziert, was sofort behandelt werden muss und welche Behandlungen folgen. Durch eine Computertomographie (CT) lassen sich in wenigen Sekunden Organe, Knochen und das Gehirn sehr genau abbilden. Die bis zu 5000 Bilder der CT stehen den Radiologen am Universitätsklinikum Freiburg wenige Minuten nach der Untersuchung zur Verfügung. Bei Notfällen sind Radiologen am Universitäts-Notfallzentrum (UNZ) im Einsatz, die täglichen Untersuchungen am  Patienten finden in der Klinik für Radiologie statt.

Minimale Strahlendosis

Weitere wichtige bildgebende Verfahren sind die Magnetresonanztomographie (MRT), das klassische Röntgen sowie die Mammographie und die Angiographie. „Die Magnetresonanztomographie ist für onkologische Patienten die erste Wahl. Mithilfe von Magnetfeldern und Radiowellen lassen sich Tumore besonders gut diagnostizieren und klassifizieren“, sagt Professor Dr. Mathias Langer, Ärztlicher Direktor in der Klinik für Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg. Beim CT und beim Röntgen wird der Körper mit Röntgenstrahlung durchleuchtet. Beim Röntgen können zum Beispiel  Frakturen zweidimensional dargestellt werden. Für eine Feindiagnose bei einem komplizierten Knochenbruch kann als Zusatz ein CT veranlasst werden. „Am Universitätsklinikum Freiburg nutzen wir hochmoderne Geräte und achten auf minimale Dosen, um die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten“, betont Professor Mathias Langer.  

Auch bei der Mammographie, ein bildgebendes Verfahren in der Brustdiagnostik, wird auf eine minimale Strahlenbelastung geachtet. Die Mammographie wird immer durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt. Durch eine Tomosynthese können anhand von Schichtbildern noch genauer Veränderungen in der weiblichen Brust dargestellt werden. Bei Bedarf wird das MRT als zusätzliches bildgebendes Verfahren mit einbezogen.  

Bei der Angiographie werden Blutgefäße mithilfe von Röntgenstrahlen dargestellt, um Gefäßengstellen oder Blutungen aufzuspüren. Dafür führen die Radiologen einen Katheter in die Oberschenkelarterie ein. Über diesen können dann weiche Drähte oder Schläuche geführt werden, um den genauen Ort zu erreichen. Dort wird ein Kontrastmittel in das Blutgefäß gespritzt. Auf dem Röntgenbild ist dann der Gefäßinnenraum sehr gut zu erkennen.    

Auswerten und analysieren

Jeden Morgen um halb acht treffen sich die Ärzte zur radiologischen Besprechung in der Klinik für Radiologie. Dort tauschen sie sich über die Fälle vom Vortag und aus der Nacht aus. Zur Mittagsbesprechung um 12 Uhr werden kritische und besonders akute Fälle vorgestellt und besprochen. Neben dem täglichen Auswerten der radiologischen Bilder sind die Radiologen des Universitätsklinikums Freiburg regelmäßig bei 17 verschiedenen Tumorboards präsent. Dort werden alle Tumorpatienten vorgestellt. Die Aufgabe der Radiologen ist es, die radiologischen Bilder zu begutachten und mit den Ärzten aus verschiedensten Fachbereichen die weiteren Behandlungen zu besprechen. Die Radiologen müssen einen weitreichenden Überblick über alle klinischen Disziplinen haben, um Krankheiten diagnostizieren zu können. „Die Interaktion mit allen klinischen Disziplinen und der tägliche Austausch unter den Ärzten sind neben den analytischen Fähigkeiten für die Bildauswertung die Hauptaufgaben von Radiologen“, sagt Professor Langer.

Der Patient steht im Mittelpunkt

Gut kommunizieren zu können, ist vor allem bei Patientenkontakt sehr wichtig. „Bei den Untersuchungen steht immer der Patient im Mittelpunkt und nicht das Gerät“, betont Professor Langer. Der Patient wird bei allen bildgebenden Verfahren stets begleitet und nie allein gelassen. Bei einer Kernspintomographie (MRT) können die Patienten über Kopfhörer Musik ihrer Wahl hören, die sie sich vor der Untersuchung aus einer CD-Sammlung aussuchen können. Sie sind die ganze Zeit über eine Gegensprechanlage  mit einem Radiologen oder einem Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten verbunden.  

Alle radiologischen Befunde werden am Tag der Untersuchung von den Ärzten der Klinik für Radiologie erstellt. Die aufgenommenen Bilder aus dem jeweiligen bildgebenden Verfahren werden im digitalen Archiv gespeichert. Der Patient erhält auf Wunsch eine CD von seinen Bildern.  

Zurück