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Gesundheit per App kontrollieren

Medizin-Technologie

Die Kilometeranzahl beim Joggen aufzeichnen, die verbrauchten Kalorien abspeichern oder die aktuellen Blutzuckerwerte notieren: All dies ist heute per App möglich. Rund 400.000 Medizin-, Gesundheits- und Lifestyle-Apps gibt es zurzeit. Eine Untersuchung des Studienzentrums des Universitätsklinikums Freiburg, die im Auftrag der Techniker Krankenkasse ausgeführt wurde, ergab, dass Apps in Zukunft auch bei der Prävention sowie der Versorgung von chronisch kranken Patienten eine immer größere Rolle spielen werden.

Was können die mobilen Softwareanwendungen, kurz Apps genannt, genau? Dr. Martin Lucht und Rainer Bredenkamp vom Studienzentrum des Universitätsklinikums Freiburg haben gemeinsam mit dem Team von Dr. Martin Boeker vom Institut für Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik und mit Dr. Ursula Kramer von Sanawork Gesundheitskommunikation untersucht, welche Angebote es auf dem Markt gibt und was die Nutzer davon haben. Mit einem Klick lassen sich mit dem Smartphone oder auf dem Tablet rund um die Uhr Informationen abrufen, Daten eintragen und kontrollieren.

Die Gesundheits-Apps richten sich an Verbraucher, Patienten, Angehörige und medizinische Fachkreise. Sie decken viele Bereiche ab: von der Gesundheitsförderung bis zur Prävention, zum Beispiel mit Apps für Yogaübungen, Promillekalkulatoren und Diabetes-Uhren. Über Informations-Apps kann man mehr über eine bestimmt Krankheit erfahren, sich über Therapien informieren oder Fachbegriffe nachschlagen. Auch aktuelle Impfdaten und die Ergebnisse eines Allergietests lassen sich mithilfe spezieller Apps festhalten. Darüber hinaus werden neben Fitness-, Entspannungs- und Schwangerschafts-Apps auch Anti-Stress- und Rheuma-Apps angeboten.

Wer Gesundheits-Apps regelmäßig nutzt, sollte die einzelnen Apps jedoch vorab auf Qualität und Vertrauenswürdigkeit überprüfen. Wichtig ist, dass im Impressum der App alle Kontaktangaben genannt werden. Medizinische Experten sollten namentlich genannt werden und auch medizinische Quellen sollten mit Datum angegeben sein. Des Weiteren muss der Anbieter in verständlichem Deutsch offen darlegen, inwiefern die persönlichen Gesundheitsdaten genutzt werden, zum Beispiel anonymisiert zu Forschungszwecken. In diesem Fall muss der Anbieter um Zustimmung bitten und dem Nutzer die Möglichkeit geben, die Zustimmung durch Anklicken eines Kontrollfelds jederzeit wieder zurückziehen zu können. Seriöse Anbieter weisen auch darauf hin, dass eine Gesundheits- und Medizin-App den Arzt nicht ersetzen kann und dass Diagnosen immer mit dem Arzt abgesprochen werden müssen.

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