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Modernste OP-Methode bei Lebertumoren

Viszeralchirurgie

(16.01.2017) Ist die Leber mit Tumoren befallen, stellt die operative Entfernung in der Regel die einzige Heilungschance dar. Allerdings konnten früher Lebermetastasen - beispielsweise durch Darmkrebs hervorgerufen - nur etwa 20 Prozent der Patienten tumorfrei operiert werden. Der neue Ärztliche Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Professor Dr. Stefan Fichtner-Feigl, hat nun eine Operationsmethode am Universitätsklinikum Freiburg etabliert, die die Erfolgsaussichten den Tumor komplett zu entfernen deutlich anhebt. Mit der in den letzten Wochen in Freiburg erstmals durchgeführten sogenannten „Leber in-situ-Splitting“-Methode konnte eine 44-jährige Patientin erfolgreich operiert werden.

„Mit dieser modernsten Form der Leberchirurgie konnten wir der Patientin helfen und die Einschätzung vieler Chirurgen, die von der Patientin vorab konsultiert wurden, widerlegen und den Tumor komplett entfernen“, sagt Professor Fichtner-Feigl. Es war das erste Mal, dass diese Operationsmethode in Südbaden durchgeführt wurde.

Das Operationsverfahren besteht aus zwei getrennten Operationen. Im ersten Schritt wird das gesunde vom befallenen Lebergewebe getrennt. Die Blutversorgung des befallenen Teils wird im ersten Schritt teilweise unterbrochen, aber er verbleibt noch im Körper und erfüllt zum Teil die Funktion der Leber. In den nächsten sieben bis zehn Tagen wächst der gesunde, aber eigentlich zu kleine, Leberteil fast auf das Doppelte. Erst dann wird in einer zweiten Operation das Leberstück mit dem Tumor entfernt. Die aus dem gesunden Teil nachgewachsene Leber übernimmt all ihre lebenswichtigen Funktionen in ausreichendem Umfang.

„Am Universitätsklinikum Freiburg wenden wir nun zusätzlich auch dreidimensionale computergesteuerte Operationsplanungsmethoden an, um die Lagebeziehung von einzelnen Tumorknoten zu den wichtigen Strukturen, wie Gallengängen, Venen und Arterien exakt definieren zu können“, ergänzt Prof. Dr. Sven A. Lang, Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Diese dreidimensionale Planung kann dann auch mit einer Ultraschalluntersuchung während der Operation kombiniert werden, um so schonend, aber auch so effektiv wie möglich eine Leberoperation durchführen zu können.“ Diese Technik führt zu noch mehr Sicherheit bei den Operationen.

Zusätzlich zu den neuen Operationstechniken und der Weiterentwicklung der dreidimensionalen Bildgebung, kommt ab sofort in Freiburg auch ein neuartiges Messgerät zur Bestimmung der Leberfunktion zum Einsatz. Die Bestimmung der Leberfunktion ist ein zentraler Punkt bei der Operationsplanung- und Durchführung. Bisher wurde die Leberfunktion bei einer Operation nur indirekt durch die Größe der Leber abgeschätzt. „Das uns nun zur Verfügung stehende neue Messgerät ermöglicht eine exakte Bestimmung der Leberfunktion und auch der Leberregeneration nach der Operation“, betont Professor Fichtner-Feigl.

Weitere Informationen:

Spezialsprechstunde Leberchirurgie 

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(BW)

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