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Freiburg, 26.06.2015

Ohne Strahlung und Sedierung: Blutfluss präzise darstellen

Kontrastmittel-Ultraschall CEUS auch bei Kindern und Jugendlichen anwendbar


Für präzise Bilder des Blutflusses in Organen waren bis vor wenigen Jahren strahlenintensive oder langwierige Untersuchungen nötig. Die kontrastmittelverstärkte Ultraschalluntersuchung kommt komplett ohne Strahlung oder Sedierung aus. Die Kinderradiologen und die Kollegen der pädiatrischen Sonographie des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg engagieren sich, um die Vorteile der Methode auch bei der Untersuchung von Kindern und Jugendlichen bekannt zu machen.

Fließt Urin aus der Harnblase in Harnleiter und Nieren zurück? Warum wird ein Organ schlecht durchblutet? Handelt es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor? Typische Fragen, die mithilfe medizinischer Bildgebung geklärt werden. Herkömmlicher Ultraschall ist jedoch zu unpräzise, Röntgen zu strahlungsintensiv und die Magnetresonanztomographie (MRT) erfordert langes Stillhalten, was bei Säuglingen und Kleinkindern oft nur mithilfe von Sedierung möglich ist.

Der Kontrastmittel-Ultraschall CEUS (Contrast Enhanced UltraSound) schafft Abhilfe: Gasförmige Mikrobläschen gelangen intravenös ins Blut, verstärken das Echo der Schallwellen und machen den Blutfluss und die Durchblutung von Organen besser sichtbar. Die Mikrobläschen können innerhalb weniger Minuten über die Lunge abgeatmet werden und sind daher auch für nierenkranke Patienten unbedenklich. Über das unterschiedliche  An- und Abfluten der Kontrastmittelbläschen kann beispielsweise geklärt werden, ob ein Lebertumor gut- oder bösartig ist. Wird ein Organ schlecht durchblutet, lässt sich differenzieren, ob eine Entzündung, ein Erguss oder ein Abszess dafür verantwortlich ist. Auch ein möglicher Rückfluss von Urin aus der Harnblase in Harnleiter und Nieren, der Entzündungen der Nieren mit Folgeschäden bis hin zur Niereninsuffizienz verursachen kann, lässt sich einwandfrei feststellen.

Dass die besonders strahlenempfindlichen jüngsten Patienten nun mit höherer Genauigkeit als im herkömmlichen Ultraschall strahlenfrei und ohne Sedierung untersucht werden können, ist nicht nur für die Patienten und ihre Eltern ein entscheidender Vorteil. „Wir möchten den uns anvertrauten Patienten und Patientinnen die bestmögliche Diagnostik und Therapie anbieten“, sagt Dr. Martin Stenzel, Oberarzt in der Klinik für Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg. Dafür sei es wichtig, mit den neuesten Untersuchungsmethoden vertraut zu sein. CEUS wird bisher nur an wenigen Zentren in Deutschland bei der Untersuchung von Kindern und Jugendlichen angewendet, da die Zulassung des Kontrastmittels für Kinder und Jugendliche noch aussteht und seine Anwendung in der Verantwortung des behandelnden Arztes liegt. Studien belegen jedoch die Unbedenklichkeit. In überregionalen Informationsveranstaltungen begeistern Dr. Stenzel und Dr. Cornelia Möllmann, Funktionsoberärztin im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, gemeinsam mit Fachkollegen Kinderärzte, Kinderradiologen und Kinderchirurgen für die Methode. Der Mix aus Vorträgen und Live-Untersuchungen stößt auf gute Resonanz. „Die bundes- und europaweite Etablierung der Methode ist unsere Motivation“, so Dr. Stenzel.


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