Mit KI gegen Gleichgewichtsstörungen
Universitätsklinikum Freiburg sucht Teilnehmer*innen für KI-gestütztes Training zuhause nach Schlaganfall, bei Long Covid oder milden kognitiven Einschränkungen

Gleichgewichtsstörungen können den Alltag erheblich einschränken und das Sturzrisiko erhöhen – besonders bei neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, leichten kognitiven Beeinträchtigungen (Mild Cognitive Impairment, MCI) oder Long Covid. Wissenschaftler*innen der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie des Universitätsklinikums Freiburg erforschen, wie Telerehabilitation – also gezieltes Training zuhause unter digitaler Anleitung – diese Beschwerden lindern und die Mobilität verbessern kann. Dabei setzt das Team auf einen innovativen Ansatz: Künstliche Intelligenz passt die Therapie individuell an, während Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen) eine interaktive Trainingsumgebung schaffen. Im Rahmen des EU-Projekts „TeleRehaB DSS“ prüfen die Freiburger Forscher*innen gemeinsam mit vier internationalen Partnerzentren die Wirksamkeit dieser technologiegestützten Therapie, um Betroffenen eine moderne und effektive Rehabilitationsmöglichkeit anzubieten.
„Wir haben in früheren Studien gezeigt, dass eine technologiegestützte Form der Reha gut funktioniert. Jetzt suchen wir Patient*innen mit Gleichgewichtsstörungen, um zu klären, ob künstliche Intelligenz helfen kann, die Art und den Schwierigkeitsgrad von Übungen mit Hilfe von Bewegungsmessungen an den momentanen Gesundheitszustand anzupassen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Christoph Maurer, Oberarzt in der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie des Universitätsklinikums Freiburg.
KI-gestütztes Training mit Sensoren
Telerehabilitation ermöglicht therapeutische Betreuung unabhängig von Klinik- oder Praxisbesuchen. Das Trainingsprogramm basiert auf der HOLOBALANCE-Rehabilitationsplattform und kombiniert Gleichgewichtsübungen mit spielerischem Bewegungstraining und kognitiven Aufgaben. Im Rahmen von „TeleRehaB DSS“ wird die Plattform um spezifische Übungen für Schlaganfall, MCI und Long Covid erweitert. Während des Heimtrainings erhalten Patient*innen Rückmeldungen zur Übungsqualität und Aktivität durch Sensoren sowie Fortschrittsinformationen über eine Smartphone-Anwendung. Zudem kommen Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen) zum Einsatz, die eine immersive Trainingsumgebung schaffen und gezielte Übungen interaktiv unterstützen.
Wer kann an der Studie teilnehmen?
Das Programm richtet sich an Personen zwischen 40 und 80 Jahren, die:
- nicht allein leben und in Freiburg wohnen,
- über Internetzugang zu Hause verfügen,
- ein erhöhtes Sturzrisiko aufweisen, etwa aufgrund von:
- Schlaganfall (vor mehr als drei Monaten),
- leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI),
- ärztlich festgestelltem Long-Covid mit Schwindelsymptomen.
Weitere Informationen zum Ablauf der Studie sind im Flyer zu finden. Interessierte können sich per E-Mail an nez.ag-maurer@uniklinik-freiburg.de oder telefonisch unter 0761 270 54797 melden.
Ein neues Video auf dem YouTube-Kanal des Universitätsklinikums Freiburg gibt einen Einblick in das KI-gestützte Training: www.youtube.com/watch?v=ekrK_Dkrf-0
Bild: Innovative Therapie für mehr Mobilität: Augmented-Reality-Brillen unterstützen Patient*innen mit Gleichgewichtsstörungen durch interaktive Übungen.
Bildquelle: Universitätsklinikum Freiburg
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