Grippesaison 2012/2013: Viruskombination und Impfmüdigkeit forderten Todesfälle
Wesentlich mehr schwere Verläufe und mehr Todesfälle als im letzten Jahr / Viele Menschen mussten in Universitätskliniken behandelt werden
Die Influenzasaison 2012/2013 ist so gut wie beendet. Das Resümee fällt erschreckend aus: Allein am Universitätsklinikum Freiburg mussten in dieser Saison 156 Patienten stationär betreut werden, darunter 38 Kinder. Auf Intensivstationen mussten 39 Menschen behandelt werden, 16 von ihnen sind verstorben. Zum Vergleich: In der Saison 2011/2012 wurden am Universitätsklinikum Freiburg dagegen nur 40 Patienten stationär behandelt, sieben von ihnen auf einer Intensivstation und es gab nur einen Todesfall.
„Aufgrund der schweren Krankheitsverläufe wurden in diesem Jahr Patienten aus ganz Süddeutschland zu uns verlegt“, so Prof. Dr. Winfried Kern, Leiter der Infektiologie des Universitätsklinikums Freiburg. Oft ist eine künstliche Beatmung die einzige Möglichkeit solchen Patienten zu helfen. „Diese intensivmedizinische Technik steht in großem Umfang nur an Universitätskliniken zur Verfügung“, sagt Kern.
Für die sehr ausgeprägte Influenzawelle in dieser Saison gibt es verschiedene Gründe. „Es gibt unterschiedliche Virustypen, die jedes Jahr in unterschiedlicher Ausprägung auftreten“, so Prof. Dr. Hartmut Hengel, Ärztlicher Direktor der Virologie des Universitätsklinikums Freiburg. „Das hat zur Folge, dass es immer wieder Jahre gibt, in denen Viruskombinationen entstehen, die aggressiver auftreten als andere. In diesem Jahr waren vor allem Viren des Typs H1N1 für die schweren Erkrankungen verantwortlich.“ Hinzu käme, so der Virologe, dass sich nach den relativ schwach verlaufenden letzten Jahren eine gewisse Impfmüdigkeit in der Bevölkerung breit gemacht hat. „Viele halten die Grippe für eine harmlose Erkrankung und lassen sich nicht impfen. In der Folge hat es das Virus natürlich leichter sich auszubreiten“, sagt Hengel. Da der Impfstoff jedes Jahr angepasst werden muss, schützt nur eine jährliche Grippeschutzimpfung. Dabei geht es bei der Grippeschutzimpfung nicht nur darum sich selbst, sondern auch seine Familie, Freunde und Arbeitskollegen zu schützen.
„Diese Grippeepidemie mit ihren zum Teil schwersten Krankheitsverläufen hat wieder einmal gezeigt, welchen hohen Stellenwert die Universitätsmedizin in Deutschland hat“, betont der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Freiburg, Prof. Dr. J. Rüdiger Siewert. „Ohne diese Hochleistungsmedizin, ohne die hochqualifizierten Ärztinnen und Ärzte und ohne die Logistik, die nur an Universitätskliniken zu finden sind, würden durch solche ausgeprägten Influenzawellen wesentlich mehr Menschen sterben.“
Weitere Informationen und Zahlen zur Influenzasaison Sie unter http://www.influenza.rki.de/
Grafiken zum Thema Influenza finden Sie auf der Homepage der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) http://www.cdc.gov/flu/images.htm
Kontakt:
Prof. Dr. Winfried Kern
Leiter
Infektiologie
Telefon: 0761 270-18190
winfried.kern@uniklinik-freiburg.de
Prof. Dr. Hartmut Hengel
Ärztlicher Direktor
Virologie
Telefon: 0761 203-6533
hartmut.hengel@uniklinik-freiburg.de
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