Wie eine Impfung vor Krebs schützen kann
Am 13. November findet eine Info-Veranstaltung zur HPV-Impfung am Universitätsklinikum Freiburg statt
Die Impfung gegen Humane Papilloma-Viren (HPV) wird seit Sommer 2018 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Sie kann als erste Impfung vor Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten schützen. Warum Viren zur Entstehung von Krebs beitragen können, wie die HPV-Impfung genau funktioniert und warum das Robert Koch-Institut die Impfung auch für Jungen empfiehlt – das sind die Themen der
HPV-Infoveranstaltung
am Dienstag, 13. November 2018 um 19 Uhr
im Hörsaal der Klinik für Frauenheilkunde
am Universitätsklinikum Freiburg, Hugstetter Straße 55.
Experten aus der Klinik für Frauenheilkunde, der Sektion für Pädiatrische Infektiologie und Rheumatologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin sowie dem Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg halten abwechslungsreiche Kurzvorträge für Eltern, Ärzte und alle Interessierte. Im Anschluss stehen die Referenten bei einem kleinen Imbiss für Fragen zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos. Am Vormittag findet eine Schülerveranstaltung zum Thema Viren, Krebs und Impfen statt, die bereits ausgebucht ist.
Eine extrem wirksame Waffe gegen Krebs
Die Entdeckung, dass Viren Krebs verursachen können, brachte dem deutschen Mediziner Prof. Dr. Harald zur Hausen 2008 den Nobelpreis ein und machte die Entwicklung des HPV-Impfstoffs möglich. „Mit der HPV-Impfung haben wir eine extrem wirksame Waffe gegen Gebärmutterhalskrebs“, sagt PD Dr. Maximilian Klar, kommissarischer Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. Zudem schützt die Impfung vor Vulva- und Vaginalkarzinomen, Penis- und Analkarzinomen sowie Mund-Rachen-Karzinomen. Trotzdem sind derzeit nur 22,7 Prozent der 15-jährigen Mädchen in Baden-Württemberg ausreichend geschützt; bei Jungen liegt die Rate sogar deutlich darunter.
„Wir sind sehr froh, dass die STIKO in ihrer Impfempfehlung nun berücksichtigt hat, dass Jungen und Männer nicht nur Virus-Überträger sein, sondern auch selbst schwerwiegend erkranken können“, sagt Prof. Dr. Philipp Henneke, Leiter der Sektion für Pädiatrische Infektiologie und Rheumatologie am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. Eine Impfung von sowohl Mädchen als auch Jungen ist zudem wichtig, um die Verbreitung der Viren zu minimieren. Derzeit erkranken laut Zentrum für Krebsregisterdaten in Deutschland jährlich etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-verursachten Karzinomen.
HPV-Impfung wird auch für Jungen Kassenleistung
Das humane Papilloma-Virus wird meist beim Geschlechtsverkehr übertragen. Viele Infektionen mit einem der über 100 Untertypen von HPV bleiben unbemerkt oder verursachen lästige, aber harmlose Feigwarzen. Doch insbesondere zwei Virustypen können zu bösartigen Veränderungen in Haut- und Schleimhautzellen führen und so zur Karzinomentstehung beitragen. Der aktuell verfügbare Neunfach-Impfstoff wirkt sowohl gegen die krebsauslösenden Virustypen als auch gegen die Verursacher der Feigwarzen. Die HPV-Impfung wird für Mädchen seit 2007 von den Krankenkassen bezahlt. Im September 2018 entschied der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), dass die Impfkosten zukünftig auch bei Jungen von den Krankenkassen getragen werden sollen. Der Beschluss tritt voraussichtlich im Dezember nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Die meisten Krankenkassen übernehmen bereits jetzt die Kosten der Impfung.
Kontakt:
PD Dr. Maximilian Klar
Kommissarischer Ärztlicher Direktor
Klinik für Frauenheilkunde
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-30740
maximilian.klar@uniklinik-freiburg.de
Prof. Dr. Philipp Henneke
Leiter der Sektion für Pädiatrische Infektiologie und Rheumatologie
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-77640
philipp.henneke@uniklinik-freiburg.de
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