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Freiburg, 20.03.2018

Erneut Warnstreiks am Universitätsklinikum Freiburg

Patientenversorgung in der Region gefährdet / Vorstand kritisiert Gewerkschaft


Für kommenden Donnerstag, 22.3. und Freitag, 23.3. ruft die Gewerkschaft ver.di die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums Freiburg bereits zum dritten Mal in dieser Verhandlungsrunde zu ganztägigen Streiks auf. Trotz einer gültigen Notdienstvereinbarung kritisiert der Vorstand des Universitätsklinikums Freiburg diesen dritten Streikaufruf und sieht die Patientenversorgung gefährdet:

„Wir sehen dem Streik mit großer Sorge entgegen. Denn aufgrund der kaum zu bewältigenden Häufung von Influenzafällen befindet sich das Klinikum bereits jetzt in einer Ausnahmesituation. Sollte es in dieser Woche zu Streiks kommen, ist die Patientenversorgung in der Region nicht mehr sichergestellt“, warnt der Leitende Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Freiburg Prof. Dr. J. Rüdiger Siewert. Es gibt keine freien Betten mehr beim einzigen Maximalversorger zwischen Basel und Karlsruhe bei gleichzeitigem extrem hohem Patientenaufkommen. Zudem sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst erkrankt, so dass es schon im Regelbetrieb zu Bettenschließungen kommt. „Wir sehen die Nöte unserer Beschäftigen sehr wohl und haben die letzten beiden Warnstreiks auch konstruktiv begleitet“, sagt Prof. Siewert. „In der momentan angespannten Situation zu einem Streik aufzurufen ist aber unverantwortlich und geschieht einzig zu Lasten der Patienten.“ Der Vorstand hatte deshalb ver.di gebeten, die Streiks um eine Woche zu verschieben. Diese Bitte, der einzig das Wohl der Patienten und der Bevölkerung in Freiburg und der gesamten Region zu Grunde liegt, wurde von der Gewerkschaft abgelehnt.

Aufgrund des Streiks müssen erneut Operationen abgesagt und Ambulanztermine verschoben werden. Zu den Leidtragenden gehören unter anderem onkologische Patienten und Kinder. Die betroffenen Patientinnen und Patienten werden vom Universitätsklinikum Freiburg direkt informiert. Die zwischen dem Universitätsklinikum Freiburg und der Gewerkschaft ver.di geschlossene Notdienstvereinbarung gilt nach wie vor und soll im Idealfall sicherstellen, dass keine Patienten zu Schaden kommen. Das gilt für notfallmedizinische Eingriffe, lebensnotwenige Operationen und die Geburtshilfe.

Derzeit stehen die vier Universitätsklinika Baden-Württembergs, vertreten durch den Arbeitgeberverband (AGU), in Tarifverhandlungen mit ver.di zum Thema „Entlastung in der Pflege“. Im Januar hatte die Arbeitgeberseite ihr Angebot nochmals erweitert und schnelle und wirksame Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten in der Pflege vorgelegt. Auch vor dem Hintergrund, dass diese Gespräche weit fortgeschritten sind, ist ein erneuter Aufruf zum Streik überflüssig und kontraproduktiv.

Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Blutspendezentrale des Universitätsklinikums Freiburg nehmen am Warnstreik teil. Die Blutspendezentrale ist deshalb nur mit einer personellen Notbesetzung ausgestattet. Daher kann es während der Öffnungszeit zu längeren Wartezeiten kommen.


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