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Freiburg, 15.01.2018

Gemeinsam Krebs bekämpfen

Die Universitätskliniken Straßburg und Freiburg möchten künftig im Bereich der Radioonkologie/Strahlentherapie kooperieren


Mit einer grenzüberschreitenden Konferenz startet am Freitag, 19. Januar 2018, im Centre Paul Strauss in Straßburg eine Zusammenarbeit der Universitätskliniken Straßburg und Freiburg im Bereich der Krebstherapie und -forschung. Im Rahmen der Veranstaltung, die der Cancéropole Grand-Est und das INTERREG-Projekt TRISAN gemeinsam mit den Unikliniken organisieren, tauschen Akteure Erfahrungen über den Aufbau eines Protonentherapiezentrums aus. Ziel ist es, ein trinationales Wissenschaftsnetzwerk am Oberrhein aufzubauen.

Protonentherapie: Entwicklung eines trinationalen Wissenschaftsnetzwerks am Oberrhein
Erfahrungsaustausch über den Aufbau eines Protonentherapiezentrums
Freitag, 19. Januar 2018
9 bis 16  Uhr
Centre Paul Strauss
3, Rue de la Porte de l’Hôpital
67000 Strasbourg

Eine grenzüberschreitende Dynamik auf wissenschaftlicher und klinischer Ebene

„Es ist für uns sinnvoll zusammen zu arbeiten, um eine gemeinsame und miteinander abgestimmte hochspezialisierte Gesundheitsversorgung am Oberrhein zu ermöglichen. Unser Vorhaben, im Bereich der Protonentherapie zu kooperieren, zeugt von einer besonderen grenzüberschreitenden Dynamik. Aus den jeweils von Land zu Land unterschiedlichen Rahmenbedingungen können wir begünstigt durch den europäischen Rahmen Synergien entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Georges Noël, der am Centre Paul Strauss in Straßburg zum Thema Radiotherapie forscht. Da bisher in beiden Ländern relativ wenige Standorte über Protonentherapiezentren mit der notwendigen Ausrüstung verfügen, sei die Veranstaltung ein erster Schritt, um eine Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher und klinischer Ebene in die Wege zu leiten, die nicht zuletzt der Grundlagenforschung dienen soll.

Die Protonentherapie entwickelt sich rapide weiter

Die Strahlentherapie (Radioonkologie), bei der hochenergetische Röntgenstrahlen verwendet werden, ist neben der Operation und der Chemotherapie eine der zentralen Säulen der Krebstherapie. In den letzten zehn Jahren haben technische Innovationen die Wirksamkeit und die Toleranz dieser Therapie bedeutend verbessert. Dank dieser technischen Fortschritte konnte insbesondere die Protonentherapie als Behandlungsart innerhalb der Strahlentherapie in den letzten fünf Jahren einen großen Aufschwung verzeichnen.

Bei der Therapie werden Protonen, das heißt positiv aufgeladene Teilchen des Atomkerns extrahiert und in speziellen Maschinen, die Zyklotronen oder Synchrotronen genannt werden, beschleunigt. Die beschleunigten Protonen setzen eine Energie frei, die gezielt auf das Tumorgewebe geschossen wird. Die Strahlendosis kann bei der Protonentherapie noch präziser an die Struktur des Tumors angepasst werden als das bei herkömmlichen Methoden der Strahlentherapie, die mit Photonen arbeiten, der Fall ist.

Um das gesunde Gewebe rund um den Tumor noch besser zu schonen, kommt der Protonentherapie das Phänomen des Energieverlusts pro Wegeinheit zugute: Die nach dem britischen Physik-Nobelpreisträger William Henry Bragg benannte Bragg-Kurve beschreibt dabei den Umstand, dass die Energieabgabe bei Protonenstrahlen erst schlagartig nach nahezu vollständiger Abbremsung erfolgt und danach abrupt stoppt, sodass gesundes Gewebe in unmittelbarer Nähe des Tumors nicht zerstört wird. Dabei kann die Freisetzung der Strahlenenergie in Abhängigkeit zur benötigten Eindringtiefe – je nachdem wo sich der Tumor befindet – gesteuert werden.

Auf französischer Seite gibt es Protonentherapiezentren bisher in Nizza und Orsay, ein weiteres Zentrum ist in Caen geplant. In Deutschland können Patienten aktuell in Essen, Heidelberg, München, Dresden und Berlin eine Therapie mit Protonenstrahlen wahrnehmen.

Projektpartner TRISAN
Das trinationale Kompetenzzentrum TRISAN wurde von der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz ins Leben gerufen und wird im Rahmen des Programms INTERREG V A Oberrhein kofinanziert. Getragen wird es vom Euro-Institut, welches auf Fortbildung, Projektbegleitung und Beratung im Bereich der grenzüberschreitendenden Zusammenarbeit spezialisiert ist. Ebenfalls Projektpartner sind das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Karlsruhe, das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz, die ARS Grand Est, das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und die schweizerische Eidgenossenschaft.  

Anmeldungen sind unter dem folgendem Link möglich: www.trisan.org/aktuelles/news-single/protonentherapie-entwicklung-eines-trinationalen-wissenschaftsnetzwerks-am-oberrhein/ 

Ansprechpartner
Anne Dussap
Projektleiterin TRISAN
Telefon: 07851 7407 25
dussap@trisan.org 

Emilie Schleich
Projektmanagerin TRISAN
Telefon: 07851 7407 38
schleich@trisan.org 


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