Freiburger Lungenkrebszentrum feiert zehnjähriges Bestehen
2009 wurde das Lungenkrebszentrum des Universitätsklinikums Freiburg als eines der ersten bundesweit von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert / Neue Daten zu Prävention, Screening und Behandlungsverfahren auf einer Tagung in Freiburg am 29. Juni
Lungenkrebs ist bei Männern noch immer eine der häufigsten Tumorerkrankungen, die zugleich aber sehr schwierig zu behandeln ist. Darum wurde bereits vor zehn Jahren das interdisziplinäre Lungenkrebszentrum am Universitätsklinikum Freiburg eingerichtet und von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. „Mit unserem eingespielten und erfahrenen Team von Spezialisten können wir den Patientinnen und Patienten die individuell passende Versorgung anbieten, und zwar auf höchstem wissenschaftlichen Niveau“, sagt Prof. Dr. Bernward Passlick, Ärztlicher Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, Gründer des Lungenkrebszentrums und einer der Tagungsleiter des Freiburger Update Thoraxonkologie. Auf der Fachtagung am 29. Juni 2019 werden, neben einem Rückblick auf die erfolgreiche Arbeit des Lungenkrebszentrums, neue Daten zum Erfolg von Früherkennungsprogrammen, sowie innovative medikamentöse, chirurgische und strahlentherapeutische Behandlungsverfahren vorgestellt.
Lungenkrebs-Screening gefordert
„Wir müssen dringend ein Lungenkrebs-Screening für Risikopatienten etablieren“, fordert Passlick. „Der Nutzen solcher Vorsorgeuntersuchungen ist mittlerweile für aktive und ehemalige starke Raucher gut belegt“, so Passlick. So starben in einer großen US-amerikanischen Studie 20 Prozent weniger Teilnehmer, bei denen regelmäßig Aufnahmen der Lunge gemacht wurden. Im Rahmen eines Screenings können Krebsvorstufen oder kleine Tumore entdeckt und oft vollständig chirurgisch entfernt werden, bevor erste Beschwerden auftreten. „Im frühen Krankheitsstadium liegt die Chance auf Heilung bei 50 bis 90 Prozent“, so Passlick.
Oft ist bei der Behandlung von Lungenkrebs eine Kombination von medikamentöser Therapie, Bestrahlung und Operation notwendig. Eine fachübergreifende Behandlungsempfehlung wird jährlich für mehr als 350 neudiagnostizierte Patienten am Lungenkrebszentrum des Universitätsklinikums Freiburg in einem zweimal wöchentlich tagenden Tumorboard abgestimmt. Auf Grund der Komplexität der Lungenkrebstherapie wird in der Politik gegenwärtig über Einführung von Mindestmengen, insbesondere für die operative Behandlung diskutiert. „Mindestmengen sind absolut sinnvoll und für Patienten ein wichtiger Wert für die Qualität“, sagt Passlick.
Auf der Freiburger Tagung werden auch neue operative beziehungsweise strahlentherapeutische Methoden präsentiert. „Es gibt vielversprechende Therapien, bei denen der Tumor zunächst zum Schrumpfen gebracht und erst dann herausoperiert wird. Solche neoadjuvanten Therapien bieten wir im Rahmen klinischer Studien an“, sagt Prof. Dr. Cornelius Waller, Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg, der die Tagung gemeinsam mit Prof. Passlick und Dr. Eleni Gkika, Oberärztin an der Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg, leitet.
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Ärztlicher Direktor
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